Schwimmbad in Vellmar bleibt noch leer

Im Becken des Vellmarer Freibades tut sich derzeit viel. Was nach Badebetrieb klingt, sind aber Sanierungsarbeiten am Schwimmbecken.
Vellmar – Und diese Arbeiten werden sich noch hinziehen. Bis das Bad öffnen kann, wird es mindestens Mitte Juli werden. Das geht aus einem Schreiben des Bürgermeisters über den Stand der Arbeiten hervor. Außerdem rechnet die Verwaltung auch mit höheren Kosten.
Das hat nicht nur mit dem nassen Wetter im Frühjahr zu tun, sondern auch damit, dass am Becken mehr repariert werden muss, als ursprünglich angenommen, weil weitere Mängel aufgetaucht sind. Die Fachfirma hatte im leeren Becken die alten Farbschichten abgefräst und dabei festgestellt, dass der darunterliegende Putz nicht tragfähig ist und abgestemmt werden muss, heißt es aus der Verwaltung. Der Beton dahinter sei in großen Teilen uneben und müsse geglättet werden. Außerdem hat die Fachfirma mehrere Risse im Beckenboden und an den Wänden gefunden.
Teurer als geplant
Um all das zu reparieren, wird die Stadt mehr ausgeben müssen als die 300 000 Euro, die das Parlament im Haushalt bereitgestellt hatte. Momentan rechne man mit 435 000 Euro – die Rechnung könnte aber auch höher ausfallen. Mit den Ausbesserungsarbeiten und dem Fliesenlegen wird die Firma rund sieben Wochen beschäftigt sein, schätzt die Verwaltung. Dann ist der Juni schon vorbei. Um das Bad in Betrieb zu nehmen, das Wasser einzulassen und die Werte prüfen zu lassen, brauchen die städtischen Mitarbeiter weitere drei Wochen. Momentan hofft man im Rathaus zwar noch auf eine Badesaison. Es hängt aber alles vom Verlauf der Arbeiten ab.
Und dann gibt es noch eine weitere Unbekannte: Die Technik des Bades wird nämlich nicht saniert. Laut Stadt ist sie aber ebenfalls ein Risikobereich, den man nicht einschätzen kann.
Förderverein hilft mit
Der vor Kurzem gegründete Förderverein hat seine Unterstützung zugesichert. Er will die Stadt sowohl bei den Arbeiten unterstützen, als auch im Betrieb beim Kassenpersonal. Abschließend ist das noch nicht geklärt.
Unabhängig davon, ob das Bad noch in dieser Saison öffnet, sollen in diesem Sommer die zwei Umkleiden und der Kiosk aus Weidengeflecht des Luftbades auf dem Freigelände aufgebaut werden. Lena Gievers vom Förderverein sagt, dass mit der Bäderleitung demnächst ein Ort ausgesucht werden soll. Die Kasseler Architekten hatten das documenta-Kunstwerk an den Förderverein vergeben, nachdem es nicht in Kassel am Fuldaufer bleiben durfte. Eine gemeinsame Aufbauaktion mit der Stadt, dem Förderverein und den Architekten sei immerhin ein Signal an die Bürger – egal, ob die Öffnung noch klappt oder nicht.
Parallel zu den Arbeiten im Becken sollen auch das Dach der Umkleiden abgedichtet und die veraltete Solar-Anlage abgebaut und entsorgt werden. Die Arbeiten werden laut Verwaltung Mitte Mai beginnen und parallel zu den Arbeiten am Becken stattfinden. Die Kosten sind mit einkalkuliert. (Valerie Schaub)