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Castor-Aktivisten seilten sich von Fuldabrücke ab

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© dpa

Altmorschen. 50 Mitglieder einer Aktionsgruppe gegen den Castor-Transport stoppten den Zug in der Nacht zu Sonntag für zweieinhalb Stunden bei Altmorschen.

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Die Gegner, die für die Aktion aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren, hatten ab 3.15 Uhr die Gleise der Bahnstrecke Bebra – Melsungen blockiert und Plakate enthüllt. Ein Mann und eine Frau seilten sich von der etwa 75 Meter hohen ICE-Brücke über der Regionalbahnlinie und der  B 83 ab.

Bundes- und Landespolizei waren mit 130 Beamten im Einsatz. Die Polizisten trugen die Castor-Gegner von der Bahnstrecke, so dass der Zug gegen 5.20 Uhr unter den beiden in der Luft hängenden Aktivisten hindurchfahren konnte.

Bilder vom Transport und den Protesten

Christian Pratz als Sprecher der Demonstranten kritisierte gegenüber der HNA, Bahn und Polizei hätten eine Gefährdung der Kletterer in Kauf genommen, „um Tatsachen zu schaffen“. Dagegen betonte ein Sprecher der Einsatzleitung Hessen für den Castor-Transport, dass zwischen dem fahrenden Zug und den von der ICE-Brücke abgeseilten Menschen genügend Abstand gewesen sei: „Es gab zu keiner Zeit Gefahr.“ Die Oberleitung sei auf Initiative der Polizei durch die Bahn bereits um 3.45 Uhr abgeschaltet worden.

Der Güterverkehr auf der Schellbahnstrecke Hannover -Würzburg wurde durch die Protestaktion leicht behindert, Personenzüge verkehrten dort zu dieser Zeit nicht.

In Nordhessen war dies die einzige Aktion gegen den Castor, der am Sonntag um 7.12 Uhr Hessen mit dem Ziel Gorleben verließ. In ganz Hessen waren 1000 Polizisten im Einsatz, um den Zug zu sichern.

Kleinere Demonstrationen hatte es nach Auskunft der Polizei am Samstag in Kassel und in Witzenhausen gegeben. Beide Kundgebungen seien friedlich verlaufen.

Auch in Bebra hatte der Castor-Transport anhalten müssen, weil die Lokomotive wegen eines technischen Defekts ausgetauscht werden musste.

Von Andrea Brückmann

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