Ehrung für einen, der auch mal zuhört

Felsberg. Seit fast drei Jahrzehnten engagiert sich Werner Rippel an vorderster Front kommunalpolitisch für seine Heimatstadt Felsberg. „Damit dürfte er unter den Top Ten in Hessen liegen – auf jeden Fall danach, was er geleistet hat“, sagte Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch am Freitag im Burghotel Heiligenberg. Dort wurde Rippel für seine Verdienste um Land und Bevölkerung mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet.
Im Kreis vieler Freunde und Weggefährten – darunter nicht zuletzt der Minister selbst – gab es viele lobende Worte für den Gensunger Liberalen und Juristen, der seit 33 Jahren den Felsberger FDP-Ortsverband führt und, neben weiteren Ehrenämtern, fast ebenso lange für seine Partei in der Stadtverordnetenversammlung aktiv ist. Und dies neben einem anspruchsvollen Berufsalltag als Rechtsanwalt in der Spangenberger Kanzlei Goetjes Jöllenbeck Brand.
Rippels geschliffene Redebeiträge im Felsberger Stadtparlament tragen häufig dazu bei, dass verfahrene Debatten an Transparenz gewinnen und Streithähne eine Brücke zu mehr Einvernehmen betreten. Als Jurist beherrsche Rippel die Kunst des Ausgleichs und verstehe es, dies zum Nutzen der politischen Entscheidungsfindung einzusetzen, sagte Posch. Der Gensunger sei „einer der Wenigen, der zuhört und dann auch seine eigene Meinung überdenkt“, lobte auch Felsbergs Bürgermeister Volker Steinmetz.
„Politik ist nicht immer vergnügungssteuerpflichtig“, resümierte der Geehrte selbst in seinen Dankesworten. Sie sei aber überhaupt nur möglich, wenn wenigstens gegenseitiger Respekt herrsche.
Der Hessische Verdienstorden wurde 1989 vom damaligen Ministerpräsidenten Walter Wallmann (CDU) ins Leben gerufen und ist laut Posch eine Auszeichnung, die vergleichsweise selten verliehen wird. Sie ist auf 800, in der Version am Bande auf 2000 lebende Preisträger beschränkt.
Bis 2008 hatten insgesamt 102 Hessen den Verdienstorden in der selben Kategorie wie Werner Rippel erhalten.
Laut Dieter Posch sind zwei Millionen von insgesamt sechs Mio. Landesbewohner ehrenamtlich aktiv. Den damit erbrachten Effekt fürs Gemeinwohl könne der Staat gar nicht leisten, sagte Posch – „es wäre dann auf jeden Fall nicht so menschlich.“ (asz)