Die Ausbildung zum Krankenpfleger sei nichts gewesen, sagt er. „Ich habe etwas gesucht, wo ich mich auspowern kann.“ Jetzt sei er total glücklich. Die Arbeit mache ihm Spaß, und auf dem Dach zu arbeiten, biete ihm etwas Nervenkitzel. Im positiven Sinn, denn die Arbeit sei sicher – entweder ist man mit Geschirr und Leine gesichert, das sei aber die Ausnahme, oder eben durch das Gerüst, das einen Absturz verhindere, sagt Mäder, der aktuell im zweiten Lehrjahr ist.
Nach einem Arbeitstag sei er erfüllt. Mit der eigenen Hände Arbeit etwas zu schaffen, gehöre unbedingt dazu. „Wenn ich in der Region unterwegs bin und die Dächer sehe, die wir gedeckt haben, erfüllt mich das schon ein bisschen mit Stolz“, sagt Mäder. Die Arbeit sei körperlich fordernd, aber natürlich auch für Frauen geeignet.
Ein weiterer Faktor für die Berufswahl sei die berufliche Perspektive. „Ich bekäme nach meiner Ausbildung doch sofort in ganz Deutschland einen Job“, sagt Mäder. Wohl auch im Ausland, dort zähle deutsches Handwerk richtig was.
Den schulischen Teil seiner Ausbildung absolviert er im Blockunterricht an der Arnold-Bode-Schule und dem Berufszentrum in Kassel: 50 Wochen sind das in den drei Jahren. Azubis und Betrieb wünschen sich, dass der Unterricht wieder an einem festen Tag in der Woche stattfinde. Die Berufsschullehrer erlebe er als sehr kompetent und praxisorientiert. (Damai Dewert)
Die Dachdecker-Innung Kassel hat 97 Mitgliedsbetriebe. Obermeister ist Dachdeckermeister Joachim Schaumlöffel aus Obervorschütz. Zum Innungsgebiet gehören die Landkreise Werra-Meißner, Schwalm-Eder, Kassel und der Altkreis Rotenburg. Die Ausbildungswerkstatt Kassel befindet sich in Kassel. Die Verwaltung der Ausbildungswerkstatt und die Geschäftsführung der Innung werden von der Kreishandwerkerschaft in Homberg wahrgenommen. Zahl der Auszubildenden: Aktuell sind im ersten Ausbildungsjahr 40 Azubis, im zweiten Ausbildungsjahr 30 Azubis und im dritten Ausbildungsjahr 26 Azubis. Anforderungen sind mindestens ein Hauptschulabschluss und Mathekenntnisse.
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie „Ein Thema eine Woche: Fachkräftemangel in der Region“. Mehr zum Thema gibt es in weiteren Teilen.
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