35 Hektar für Fotovoltaik-Park zwischen Brunslar und Böddiger

Etwa 35 Hektar Fläche am Böddiger Berg sind für einen Fotovoltaik-Park im Gespräch. Die Initiatoren warten jetzt auf das grüne Licht der Behörden.
Brunslar/Böddiger/Guxhagen – Für eine große Fotovoltaik-Anlage haben sich 22 aktive und ehemalige Landwirte zusammengetan. Etwa 35 Hektar Fläche zwischen Böddiger und Brunslar am Böddiger Berg sind im Gespräch. Aktuell gibt es aber noch Hürden zu nehmen, bevor das Projekt so richtig ins Rollen kommen kann.
Manfred Krug (70) aus Guxhagen ist Initiator des Ganzen. Ihm gehören 1,3 Hektar der auserkorenen Fläche. Die Fläche hat der pensionierte Ingenieur an einen Landwirt verpachtet. „Doch die Fläche für einen Betreiber einer Fotovoltaik-Anlage zu verpachten, ist um bis zu ein Zehnfaches lukrativer“, sagt Krug.
Und da die Fläche größtenteils für Raps und Getreide genutzt würden, sei die Anlage auch für die Energiewende viel besser. „Mais und Getreide werden ja auch für Sprit gebraucht.“ Sowohl E10 als auch Super mit E5 haben entsprechend der Zahl einen Prozentanteil an Bio-Sprit. „Somit nutzen die Landwirte die Fläche dann so oder so zur Energieerzeugung.“
Idee für Fotovoltaik-Park besteht seit mehr als 12 Jahren
Bereits 2010 hatte er mit damals drei anderen Landwirten die Idee gefasst, eine etwa vier Hektar große Fläche zur Energieerzeugung zu nutzen. Das hatte sich aber wieder zerschlagen. Doch Krug ließ nicht locker. Und so holte er immer mehr Landwirte mit ins Boot.
„Wichtig ist, dass die Flächen alle nebeneinander liegen“, sagt Krug. Das erleichtere den Anschluss der Anlage ans Stromnetz sehr. „Denn das Wichtigste ist, die erzeugte Energie ja dann auch dort wegzubekommen.“

Zunächst sei ein etwa fünf Kilometer entferntes Umspannwerk der Stadt Felsberg zu nutzen. Doch die Kosten für eine Verbindung dorthin würden laut Krug in die Millionen gehen. Deshalb solle im Zuge des Baus der Fotovoltaikanlage auch ein neues Umspannwerk gebaut werden. Die Kosten dafür seien noch unklar. „Von dort soll die Energie dann in einen der nahegelegenen Strommasten fließen“, erklärt Krug.
Doch bevor es so weit ist, gibt es noch einiges zu tun. Zunächst seien die Bodenwerte der Flächen für solche Zwecke zu gut, hat Krug vom Regierungspräsidium (RP) in Kassel erfahren. Es gebe jedoch die Möglichkeit, einen Antrag darauf zu stellen, um die Anlagen trotzdem bauen zu können.
Entscheidung liegt bei Felsberger Parlament und Regierungspräsidium
Bevor der Antrag möglich ist, müsse laut Krug das Felsberger Parlament allerdings einer Änderung des Flächennutzungsplans zustimmen. „Eine vorherige grundsätzliche Abstimmung mit der Regionalplanung beim Regierungspräsidium Kassel ist notwendig“, sagt Bürgermeister Volker Steinmetz auf Anfrage zu einer Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Felsberg. Das liege an der Größe des Projektes und an der Lage im landwirtschaftlichen Vorranggebiet.
Gespräche fanden bereits 2022 mit der Regionalplanung sowie im Januar 2023 mit Regierungspräsidenten Mark Weinmeister, den zuständigen Mitarbeitern, den Initiatoren und Steinmetz selbst statt. Die Abstimmungen mit der Regionalplanung sind laut Steinmetz noch nicht abgeschlossen. Sobald die Regionalplanung eine Abweichung des Regionalplans in Aussicht stellen kann, würden sich auch die Gremien der Stadt mit dem Thema beschäftigen. Seines Erachtens stünden die Gremien solchen Überlegungen offen gegenüber.
Steinmetz schätzt das Vorhaben so ein: „Zunächst sollten alle Potenziale für Fotovoltaik-Anlagen im Innenbereich konsequent genutzt werden.“ Soweit jedoch Klimaschutz, der Natur- und Umweltschutz, das Landschaftsbild und die Landwirtschaft nur im geringen Maße beeinträchtigt werden, seien auch Freiflächen-Fotovoltaik-Parks ein wichtiger Bestandteil für die dringend notwendige Energiewende. (William Abu El-Qumssan)