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Nordhesse wartet seit einem Jahr auf Mercedes-Ersatzteil – jetzt muss er sein Auto abmelden

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Von: William-Samir Abu El-Qumssan

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Nach einem Jahr Warten kann Samet Albayrak aus Gensungen das Auto seines Vaters reparieren lassen. Mercedes reagierte aber erst nach Anfrage unserer Zeitung.

Gensungen – Samet Albayrak kann es noch nicht so ganz fassen. Seit mehr als einem Jahr wartet der Gensunger auf ein Ersatzteil für den Mercedes seines Vaters Selami.

Unzählige E-Mails an das zuständige Autohaus Weinhold in Fritzlar und direkt an den Autohersteller aus Stuttgart waren erfolglos: keine Antwort darauf, warum das Ersatzteil nicht lieferbar war. Dann hat sich der 39-Jährige an unsere Zeitung gewandt. In zehn Tagen soll das Auto nun repariert werden.

„Davor war der letzte Stand, dass das Ersatzteil erst im März 2024 lieferbar ist“, sagte Albayrak beim Termin mit unserer Zeitung Anfang Mai. Dieser Informationen war ein monatelanges Hin und Her vorausgegangen.

Mercedes-Odyssee in Nordhessen: Reparaturen für 5500 Euro

„Im März vergangenen Jahres haben wir den Service für das Auto meines Vaters machen lassen“, berichtete der 39-Jährige. Das habe er immer beim Mercedes-Händler Weinhold machen lassen. Bei dem Wagen handelt es sich um einen Mercedes 350er E-Klasse Cabrio, Baujahr 2012.

Nummernschilder abgenommen: Samet Albayrak (39) musste den Mercedes seines Vaters abmelden, weil seit mehr als einem Jahr keine Reparatur möglich ist.
Nummernschilder abgenommen: Samet Albayrak (39) musste den Mercedes seines Vaters abmelden, weil seit mehr als einem Jahr keine Reparatur möglich ist. © William Abu El-Qumssan

Beim Service wurde festgestellt, das Reparaturen für rund 5500 Euro fällig sind, damit das Auto durch den Tüv kommt. „Das haben wir natürlich gemacht, mein Vater braucht sein Auto, um an die Arbeit nach Wabern zu kommen.“ Selami Albayrak betreibt dort das Bistro Piano. Doch das Auto kam trotzdem nicht durch den Tüv. „Plötzlich wurde mir gesagt, dass an der Hinterachse ein Achsträger durchgerostet ist“, sagte Albayrak. Warum dieser Schaden zuvor übersehen wurde, konnte ihm niemand erklären.

Doch zu diesem Zeitpunkt schien alles noch lösbar. Mercedes sagte sofort aus Kulanz zu, das Teil kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Bestellung übernahm das Autohaus Weinhold. „Es sollte ein bis zwei Wochen dauern, wurde mir gesagt.“ Und damit fing die Hängepartie an. Immer wieder wurde der Liefertermin nach hinten verschoben.

Mercedes zu Fall aus Nordhessen: Keine Erklärung, wo Ersatzteil bleibt

Albayrak hat bei Mercedes und beim Autohaus regelmäßig gefragt, woran es liegt. Eine Erklärung bekam er nicht. „Währenddessen stand sich das Auto aber wieder rostig. Und da wurde ja auch nicht wenig Geld reingesteckt“, sagte der Gensunger aufgebracht.

Verkaufen konnte er das Auto ohne Tüv und mit dem Schaden auch nicht. Nach etwas mehr als einem Jahr des Wartens, meldete Samet Albayrak das Auto Ende April ab. Kurz vorher hatte er wieder einmal einen neuen Liefertermin bekommen: 23. März 2024. Das nächste Problem: Wohin mit dem Wagen? Denn die Albayraks haben keine Garage. Und abgemeldete Autos dürfen im öffentlichen Raum nicht geparkt werden.

„Ein Nachbar war so nett und hat angeboten, dass Auto auf seinem Grundstück zu parken“, sagte Albayrak. Das Autohaus Weinhold wollte sich zu dem Fall nicht äußern und verwies auf Antworten von Mercedes-Benz Deutschland. Der Hersteller erklärte auf Anfrage, sich schnellstmöglich um das Anliegen des Kunden kümmern zu wollen.

Mercedes reagiert nach HNA-Anfrage

Auch unsere Zeitung bekam keine Antwort auf die Frage, warum das Teil solange nicht lieferbar war. Auch, ob solche Wartezeiten üblich sind, bleibt ungeklärt.

Doch die schnelle Reaktion des Autoherstellers ist auch eine Antwort. „Am 22. Mai soll das Teil da sein. Das Fahrzeug wird sogar abgeholt, wurde mir versprochen“, sagt Albayrak erleichtert. Sein Vater könne nun doch wieder planen, mit dem Auto in den Urlaub zu fahren. (William Abu El-Qumssan)

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