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Experiment geglückt: Viele Kirchenbesucher in Felsberg und Niedermöllrich

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Von: William-Samir Abu El-Qumssan

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Freuen sich über die gelungenen Gottesdienste: von links die zwei Pfarrerinnen Lena Dawin (Kirchengemeinde Niedermöllrich-Lohre-Niedervorschütz) und Vanessa Damm (Felsberg-Böddiger) beim Feierabendgottesdienst am Freitag, 24. Februar in Felsberg.
Freuen sich über die gelungenen Gottesdienste: von links die zwei Pfarrerinnen Lena Dawin (Kirchengemeinde Niedermöllrich-Lohre-Niedervorschütz) und Vanessa Damm (Felsberg-Böddiger) beim Feierabendgottesdienst am Freitag, 24. Februar in Felsberg. © Beate Dawin/NH

Die Feierabendgottesdienste in Felsberg und Niedermöllrich waren erfolgreich. Zwei Pfarrerinnen berichten, was den Besuchern und ihnen besonders gefallen hat.

Felsberg/Niedermöllrich – Viele Besucher, schöne Atmosphäre und großes Lob: Die zwei gemeinsamen Feierabendgottesdienste der evangelischen Kirchengemeinden Niedermöllrich-Lohre-Niedervorschütz und Felsberg-Böddiger verliefen erfolgreich. Die beiden Pfarrerinnen Lena Dawin und Vanessa Damm ziehen ein positives Fazit – und möchten künftig weitere solcher Gottesdienste gestalten.

„Zwischen 65 und 70 Besuchen waren jeweils bei den Gottesdiensten da“, sagt Damm sichtlich erfreut. Zum Vergleich: Zu „ganz normalen“ Sonntagsgottesdiensten der beiden Kirchengemeinden kommen „um die 15 Besucher“, sagen die Pfarrerinnen. Die Feierabendgottesdienste hatten jeweils freitags ab 18 Uhr anstelle eines Sonntagsgottesdienstes stattgefunden.

Ein Versuch, der offensichtlich gut ankam: „Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Dawin. „Besonders für den Tag und die Uhrzeit, aber auch für das gemeinsame Beisammensein nach den Gottesdiensten gab es Lob.“ Bei den Gottesdiensten herrschte eine schöne Stimmung, sind sich die Pfarrerinnen einig.

Feierabendgottesdienste: Lob für Beisammensein

Für das Beisammensein bei Getränken und Snacks seien nach den Gottesdiensten so gut wie alle Besucher geblieben – was den zwei Pfarrerinnen ebenfalls zeigte, dass ihre Gestaltung gut angenommen wurde.

„Es war schön, die Kirche so voll zu erleben“, sagt Damm. „Der Gesang mit mehr Menschen klang toll.“ Beim Gottesdienst am 24. Februar – bei dem auch der Krieg in der Ukraine im Mittelpunkt stand – durften alle Besucher ein Teelicht anzünden. „Das wirkt bei bis zu 70 Besuchern natürlich noch mal viel schöner.“ Der erste der Gottesdienste fand am 9. Dezember in der Kirche in Niedermöllrich statt, der zweite am 24. Februar in der Nikolaikirche in Felsberg.

Alle Besucher durften beim Gottesdienst am 24. Februar ein Teelicht anzünden.
Alle Besucher durften beim Gottesdienst am 24. Februar ein Teelicht anzünden. © Privat

Hintergrund des Experiments: Den Pfarrerinnen war aufgefallen, dass immer weniger Menschen den Sonntag für den Gottesdienst nutzen. Zeit mit der Familie verbringen und entspannt Frühstücken stünden da eher im Vordergrund. Darauf möchten die beiden eingehen, und so kam die Idee zustande, mit einem Gottesdienst das Wochenende einzuläuten.

Feierabendgottesdienste fanden ohne Talar statt

„Ich war besonders vor dem ersten Feierabendgottesdienst sehr aufgeregt, weil wir wirklich nicht wussten, wie viele kommen“, sagt Dawin. Neu war für die Pfarrerinnen auch, den Gottesdienst ohne Talar zu feiern. „Das hat tatsächlich gar nicht gefehlt“, sagt Damm. Die Pfarrerinnen vermuten, dass sie den Besuchern dadurch unterbewusst etwas näher waren, als sonst.

Die Besucher der zwei Feierabendgottesdienste seien ein bunter Mix aus beiden Kirchengemeinden, Sonntagsgängern und neuen Gesichtern gewesen – so, wie es sich die Pfarrerinnen erhofft hatten.

Die anderen Kirchen der Kirchengemeinden sollen künftig auch Teil der Feierabendgottesdienste werden. So soll als Nächstes in den Kirchen in Böddiger, Lohre und Niedervorschütz gefeiert werden. „Für 70 Leute ist dort auf jeden Fall auch genug Platz“, sagt Dawin.

Für die Pfarrerinnen werde es nun spannend, zu sehen, ob die Feierabendgottesdienste weiter so gut angenommen werden. „Wir müssen schauen, dass es zwar etwas Besonderes bleibt, aber wir es dennoch gut in unseren Veranstaltungskalender integrieren“, sagt Dawin.

Weitere Termine für Feierabendgottesdienste stehen fest

Zwei weitere Termine stehen schon fest. Am 25. August und am 8. Dezember sollen weitere Feierabendgottesdienste stattfinden. Nach der positiven Resonanz werde jetzt auch noch ein Termin im Mai gesucht. Die Terminfindung sei aber gar nicht so einfach. „Beide Kirchengemeinden haben eigene feste Termine. Außerdem gibt es viele Sonntagstermine, wo dann gar kein Freitagsgottesdienst anstelle des Sonntags möglich ist“, erklärt Damm.

Was die beiden auch bei den künftigen Feierabendgottesdiensten beibehalten wollen, sind Dinge, die sie im Anschluss den Besuchern mitgeben können. Zuletzt gab es einen Flyer, der als Tagebuch für die Fastenzeit dient. „Wir hatten viel mehr Flyer als Besucher, aber sie wurden auch für andere mitgenommen, die nicht da waren“, sagt Dawin erfreut. So erfährt das neue Konzept vielleicht bald noch mehr Zuspruch. (William Abu El-Qumssan)

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