Füchse schauen regelmäßig bei Wolfershäuser Ehepaar vorbei

Ein Wolfershäuser Ehepaar kann immer wieder Füchse von ihrem Balkon aus beobachten. Der Nabu erklärt, warum die Tiere sich in der Nähe von Menschen aufhalten.
Wolfershausen – Karin Straka aus Wolfershausen schaute vergangene Woche verdutzt aus dem Fenster. „Zwei Füchse bewegen sich am Außenzaun unseres Gartengrundstücks“, ruft sie ihrem Mann aufgeregt zu.
„Sie verharrten eine Weile und entfernten sich wieder“, beschreibt ihr Mann Peter Straka das Verhalten der beiden Füchse. Das konnten die Strakas von ihrem Balkon aus beobachten.
An zwei aufeinander folgenden Tagen tauchten die Tiere auf – „jeweils gegen 10 Uhr“, sagt der Wolfershäuser. Sie streiften am Außenzaun in Richtung der Brombeersträuche. Das Ehepaar wohnt an der Birkenstraße, rund 200 Meter vom Wald entfernt.
Nabu Schwalm-Eder erklärt: Füchse sind neugierige Tiere
„Dieses Verhalten ist mittlerweile üblich“, erklärt Rolf Angersbach, Vorsitzender des Nabu-Schwalm-Eder. In Großstädten wie Berlin sei es mittlerweile schon so, dass Rotfüchse mitten in der Stadt leben. Hinzu kommt: „Füchse sind von Natur aus neugierig.“ Deshalb passten sich die kleinen Raubtiere auch recht schnell an den Menschen an. Vor allem herumliegende Abfälle würden die Tiere anlocken.
Wie Angersbach erklärt, sind dadurch sogar die Zeiten der Aktivität unterschiedlich: „Füchse, die ihre Reviere im Melsunger Riedforst haben, sind eher tagaktiv. Da ist ja auch ihre Beute – alle Arten von Mäusen – unterwegs.“ Füchse, die hingegen Reviere haben, die auch bis in Wohngebiete reichten, seien meist dämmerungsaktiv.
„Da sind dann weniger Menschen unterwegs, die die Tiere bei ihrer Patrouille durchs Revier stören könnten“, sagt Angersbach. Bei diesen Füchsen stünden dann auch Essenreste und Abfälle auf dem Speiseplan.
Nabu Schwalm-Eder: Füchse sind Einzelgänger
Bei den zwei Exemplaren am Garten der Strakas vermutet Angersbach, dass es sich um zwei Jungfüchse handelt. „Eigentlich sind Füchse klassische Einzelgänger.
Aber bei Jungtieren ist es üblich, dass sie noch eine gewisse Zeit zusammenbleiben und gemeinsam ihr Revier auf Nahrungssuche ablaufen.“ Das erklärt auch die gleiche Uhrzeit, zu der die Füchse in Wolfershausen auftauchen.
Der Nabu hat laut Angersbach keinen Überblick, wie viele Füchse es aktuell im Kreisteil Melsungen gibt. Eines ist aber sicher: Viele Feinde hat der Fuchs nicht.
Nabu Schwalm-Eder: Greifvögel jagen Fuchswelpen
Als natürlichen Feind für ausgewachsene Füchse in Deutschland nennt Angersbach neben der Bejagung durch den Menschen den Luchs. „Das komme aber selten vor, weil Füchse sehr flink sind.“ Fuchswelpen hingegen würden auch schnell mal zur Beute von Greifvögeln werden.
Sollten sich Mensch und Fuchs begegnen, rät Angersbach: „Einfach Abstand halten.“ Und er entwarnt: „Dass Füchse die Hauptverbreiter der Tollwut sind, ist Schnee von gestern.“ Allerdings könnten die Tiere auch andere Krankheiten übertragen. (William Abu El-Qumssan)