Sein Handeln und sein Bemühen in Sachen Kita seien dadurch bestimmt, sich mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass es endlich „vorwärts geht“. Besonderen Aktionismus beim Kita-Neubau könne Döll nirgendwo, auch nicht bei sich, erkennen. Dafür spreche eine Planungszeit von bisher mehr als fünf Jahren und einer vom Architekten angesetzten Fertigstellung in etwa drei Jahren.
„Rückblickend fehlt mir jedes Verständnis dafür, dass es nach der Beendigung des Architektenwettbewerbes im September 2021 ein Jahr völligen Stillstands gegeben hat“, kritisiert Döll.
Die Anberaumung eines Ortstermins gehört zu den häufig genutzten Möglichkeiten zur Aufklärung von Sachverhalten und zur Erfüllung der Aufgaben eines Ortsbeirates. Zu einem Ortstermin könne ein Ortsvorsteher außerdem einladen, wen immer er will, sagt Döll weiter. Das können Sachverständige, die Polizei und – dann aber über den Magistrat – Mitarbeiter aus der Verwaltung sein. Eine andere Frage sei, ob diese Personen zum Erscheinen verpflichtet sind. „Das ist nicht der Fall“, sagt Döll.
Ermahnungen seitens der Stadt wegen Anfragen oder Grenzüberschreitungen habe es laut Döll nicht gegeben.
Zu einer Optimierung der Zusammenarbeit zwischen ihm als Ortsvorsteher und der Stadt sagt Döll: „Gutes kann meistens noch verbessert werden, zum Beispiel durch Transparenz und eine enge Kommunikation.“
An dem asphaltierten Feldweg auf dem Bolzplatz hinter der Drei-Burgen-Schule ist ein Kita-Neubau als sechsgruppiger Kindergarten für 126 Kinder geplant. Die Straße Zur Reithalle ist als Anliegerstraße ausgewiesen und führt bis zur Lohrer Straße. Dort gab es Anfang Dezember einen Ortstermin, einberufen von Felsbergs Ortsvorsteher Klaus Döll. Dabei wurde vor allem die Breite der Straße bemängelt.
„Es ist zu erwarten, dass mit der Inbetriebnahme der neuen Kita insbesondere der Pkw-Verkehr auf diesem Weg zunehmen wird“, heißt es im Protokoll des Felsberger Ortsbeirates. Denn die Kinder müssten dorthin gebracht und wieder abgeholt werden.
Ortslandwirt Ludwig Fenge, der bei dem Ortstermin dabei war, wies auf den bestehenden landwirtschaftlichen Verkehr hin. Er befürchtet, dass nach Eröffnung der Kita an dem Weg geparkte Autos die Zufahrt für landwirtschaftliche Fahrzeuge erschweren oder versperren könnten.
Bei dem Ortstermin wurde laut Protokoll mit Maßband eine Straßenbreite von 3,22 Metern festgestellt. Winfried Hagelstein, Sachverständiger im Ruhestand, erklärte darauf hin, dass ein Auto innerörtlich einen Abstand von 1,50 Metern zu Fußgängern einhalten muss.
Fußgänger, die dort mit Kinderwagen und/oder Kleinkindern unterwegs sind, dürften aufgrund der geringen Fahrbahnbreite von einem Auto nicht überholt werden, sagte Hagelstein. Der Autofahrer wäre gezwungen, im Schritttempo hinter den Fußgängern herzufahren. Da landwirtschaftliche Fahrzeuge etwa drei Meter breit sind, müsse grundsätzlich darüber nachgedacht werden, den Weg breiter auszubauen.
Als Lösungsvorschlag wird im Protokoll vermerkt, den Weg durchgängig als Einbahnstraße mit Gehweg zu planen. So würden sich Fahrzeuge nicht entgegenkommen, was mehr Sicherheit für die Fußgänger bedeute. (William Abu El-Qumssan)