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Renaturierung der Rhünda hat begonnen: „Mehr Platz für Natur schaffen“

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Von: Linett Hanert

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Freuen sich über Renaturierung des Rhündabaches: von links Ortsvorsteher Reinhart Wendel, Bürgermeister Volker Steinmetz, Dr. Marco Bräuer (Tennet), Sophie Bittner vom Felsberger Bauamt, Ralph Christiner von der Firma Beisheim aus Bebra und Michael Kann vom Planungsbüro Wertschöpfung. © Foto: linett hanert

Rhünda – Die geplante Renaturierung des Rhündabaches im Mündungsbereich der Schwalm hat im Felsberger Ortsteil begonnen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 34.000 Euro.

Die Renaturierung ist eine Kompensationsmaßnahme des Stromnetzbetreibers Tennet und dient als Entschädigungszahlung für den Bau der Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar. Die Bauarbeiten übernimmt die Firma Beisheim aus Bebra und die Planung das Büro Wertschöpfung aus Borken. Die Bau- und Planungskosten sind mit 34 000 kalkuliert und werden von Tennet übernommen.

Die Rhünda befinde sich derzeit sowohl ökologisch, als auch chemisch in einem sehr schlechten Zustand, erklärt Felsbergs Bürgermeister Volker Steinmetz gegenüber der HNA. „Die Rhünda war in ihrer Fläche so stark eingeschränkt wie eine Regenrinne“, sagt er. Das soll sich nun mit der Renaturierung ändern – der Natur solle mehr Raum geschaffen werden.

Für die Laufverlängerung der Rhünda werden erst 350 Kubikmeter Erde ausgehoben, und das Flussbett soll anschließend mit etwa 150 Kubikmeter Basaltsteinen wieder aufgefüllt werden. Durch Geländemodellierungen soll der bisher geradlinige Verlauf des 13 Kilometer langen Baches mit Ausweitungen und Ausschwenkungen erweitert und somit verlängert werden. 

An einigen Stellen soll sich das Gewässer teilen und kleinere Inselbereiche bilden, erklärt Michael Kann vom Planungsbüro. Die Fußgängerbrücke soll auch bei einer Neutrassierung weiterhin erhalten bleiben. An dieser Stelle bleibt das Bachbett in seiner bestehenden Breite und öffnet sich dann wieder hin zum Mündungsbereich in die Schwalm.

Aufgrund der aktuellen Gegebenheiten des Gewässerumfeldes und der Gewässerstruktur sei die Wahrscheinlichkeit gering, dass sich der Rhündabach ohne Maßnahmen selbst regulieren und in einen guten ökologischen Zustand verbessern könne, erklärt Kann. „Aufgrund der umliegenden landwirtschaftlichen Nutzung ist es möglich, dass sich die Artenzusammensetzung in und um den Bach dann stark verändert“, sagt Kann.

„Eisvögel, Weidenmeise, Flussregenpfeifer und Wasseramseln könnten sich dann ansiedeln“, sagt Steinmetz. Zusätzlich biete Ufergehölz Schatten und reguliere die Wassertemperatur. Eine Verwurzelung würde zudem zu einer natürlichen Uferbefestigung an der Rhünda beitragen. Die Bauarbeiten dauern etwa ein bis zwei Woche an. Das Ergebnis der Renaturierung könne dann in etwa einem Jahr bestaunt werden, sagt Steinmetz.

Kompensationsmaßnahme der Tennet

Durch den Bau neuer Leitungen kommt es zu Eingriffen in die Natur. Diese Eingriffe werden durch verschiedene Ausgleichsmaßnahmen der Tennet kompensiert. Die geplante Höchstspannungsleitung wird die Netzknotenpunkte Wahle in Niedersachsen und Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau in Nordhessen miteinander verbinden. Die rund 230 Kilometer lange Verbindung erhöht die Übertragungskapazität für Windenergie in der Nord-Süd-Achse

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