Der Grund für die Verschiebung ist laut Steinmetz eine längere Engstelle der Felsberger Straße. Diese Stelle befindet sich zwischen der angrenzenden Straße Zur Forstmühle und der Kreuzung Oderstraße/Burgwiese.
Von Felsberg kommend verengt sich die stark befahrene Straße in der Linkskurve hinter der Feuerwehr. Links steht eine alte Scheune, an der der Gehweg an einer Stelle derzeit nicht mal 50 Zentimeter breit ist. Auf der anderen Seite stehen eine Scheune und ein Stall. Dort gibt es keinen Bürgersteig.
Von den zuständigen Behörden sei laut Steinmetz eine Ampel empfohlen worden. Doch der Niedervorschützer Ortsbeirat sprach sich dagegen aus. Das lag jedoch nicht an einem plötzlichen Sinneswandel des Ortsbeirats: „Die Planung hatte bislang an uns vorbei stattgefunden“, sagt Ortsvorsteher Kai Herrig. Wäre der Ortsbeirat schon früher in die Planungen eingebunden worden, „wären wir jetzt schon viele Schritte weiter“, sagt Herrig.
Eine Ampel sei die schlechteste Lösung für die Engstelle. Die Felsberger Straße ist eine direkte Verbindung der Städte Gudensberg und Felsberg. Bei der Menge an Lkw-Verkehr würde eine Ampel regelmäßig zu Verkehrsstau bis zu der Bundesstraße 254 führen, befürchtet Herrig.
Der Ortsbeirat empfiehlt daher den Abriss eines direkt an die Straße angrenzenden Stallgebäudes. Dazu müsse laut Steinmetz jedoch mit mehreren Eigentümern gesprochen und verhandelt werden.
„Diese Stelle ist für Schulkinder, Familien und Senioren sehr gefährlich“, sagt Herrig. Der Gehweg sei sehr schmal und die Straße werde als Verbindungsstraße zwischen Gudensberg und Felsberg viel befahren, auch von Lkw. „Und wenn die landwirtschaftlichen Fahrzeuge wieder dort lang fahren, wird es noch extremer“, sagt Herrig.
„In diesem Bereich muss der Fuß-, Rad- und Autoverkehr einerseits sicher und mit möglichst wenig Behinderung geführt werden“, sagt auch Bürgermeister Volker Steinmetz. Die Hinweise des Ortsbeirats sollen nun in die Planung mit einbezogen werden. Dazu gehört auch die Prüfung eines neuen Fußwegs. Es sei laut Steinmetz aber auch wichtig, in die bauliche Substanz entlang der Straße so wenig wie möglich eingreifen zu müssen.
Der Zustand der Straße sei am Ortsausgang Richtung Felsberg besonders schlimm. „Da vibriert bei den Anwohnern das ganze Haus“, beschreibt Ortsvorsteher Herrig die Situation. Die Anwohner würden dort in Mitleidschaft gezogen werden.
Für diesen Bereich macht sich Herrig auch weiterhin stark für eine schnelle Lösung, die hilft. „Entweder muss eine Geschwindigkeitsreduzierung her oder die Straße muss glatt gefräst werden“, nennt Herrig als Optionen. Keine Option sei Kalt-Teer, auch Winterflick genannt. Geflickt wurde auch erst vor Kurzem wieder. Doch die Löcher seien nach kurzer Zeit immer wieder da.
Bei den Anwohnern hatte die Nachricht über die geplante Sanierung im Vorjahr für Aufatmen gesorgt. „Es ist unerträglich“, hatte Anwohner Karl Röhn im Vorjahr gegenüber der HNA gesagt. Die Anwohner beklagen, dass der Zustand der Landesstraße schon seit Anfang der 1990er-Jahre so schlecht sei.
„Wir werden gemeinsam weiter an der Planung der Maßnahme arbeiten“, sagt Marco Lingemann, Pressesprecher bei Hessen Mobil. Wann die Niedervorschützer nun aber mit dem Baustart rechnen können, ist unklar. (William Abu El-Qumssan/Manfred Schaake)