W.I.R.-Initiative schult Senioren für Videokonferenzen
Freunde per Klick treffen
Endlich wieder mit der Freundin treffen, endlich wieder die Enkelkinder sehen – das ist in diesen Coronazeiten schwer möglich.
Röhrenfurth - Erst recht für Senioren, denn sie gehören schon allein aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe. Aber die Senioreninitiative Röhrenfurth hat eine Idee: Sie wollen Senioren schulen, damit sie an Videokonferenzen im Internet teilnehmen können – und sich online mit ihren Lieben treffen können. Dieser kostenlose Service richtet sich zunächst nur an Senioren aus Melsungen und den Stadtteilen.
Maria Beier, 69, aus Röhrenfurth war in ihrem Berufsleben Lehrerin für Bio, Chemie und Informatik an der Geschwister-Scholl-Schule in Melsungen. Ihr Wissen rund ums Internet möchte die Seniorin nun an Senioren weitergeben, vor allem an Menschen, die noch nicht so vertraut mit dem Internet sind. „Vor Corona bin auch ich nicht auf die Idee gekommen, Zoom-Konferenzen zu machen“, sagt Maria Beier. Mittlerweile findet sie diese Treffen im Internet aber sehr hilfreich, wenn mal das Telefonieren nicht ausreicht, also wenn sie mal die Nichte in Hamburg oder den Neffen in den USA sehen möchte.
Die Voraussetzungen
Was brauchen Senioren, um von Maria Beier in Sachen Videokonferenz im Internet geschult zu werden? „Sie brauchen ein Tablet oder ein Notebook, am bestens eins mit Kamera.“ Viele Senioren hätten bereits solche Geräte. „Sie kennen zwar die drei Handgriffe, um ins Internet zu kommen, aber wissen nicht, was dort noch möglich ist.“ Maria Beier kann ihnen dann zeigen, wie sie eine Videokonferenz starten oder an einer teilnehmen können. Die Schulung ist kontaktfrei und funktioniert per Telefon, versichert sie.
Die Schulung
Ihr erster Proband war Heinz Sohl. Der Sprecher der Senioreninitiative W.I.R. hat ein Notebook und sagt von sich selbst, dass er sich nicht gut damit auskennt. Per Telefon hat Maria Beier ihm erklärt, welche Adresse er im Internet eingeben muss, um an einer Videokonferenz teilzunehmen. „Und es hat sofort beim ersten Versuch geklappt“, sagt Sohl, „Maria Beier hat es sehr gut erklärt.“
Obwohl er keine Kamera an seinem Notebook hat, eine sogenannte Webcam, kann er Maria Beier auf seinem Bildschirm sehen – weil sie eine Kamera an ihrem Gerät hat. Sohl plant nun, sich eine Webcam zu besorgen, damit auch er gesehen und nicht nur gehört wird.
Wichtig ist, dass derjenige, der die Videokonferenz startet, sich vorher mit dem Gesprächspartner verabredet, per Telefon, E-Mail oder SMS. „Aber man würde sich ja auch verabreden, um sich in einem Café zu treffen“, sagt Maria Beier.
Die Vorteile
Für Maria Beier haben Videokonferenzen mehrere Vorteile: „Man kann sich zu Hause in der warmen Stube im Internet treffen.“ Außerdem können mehrere Menschen teilnehmen, was insbesondere über die Weihnachtsfeiertage interessant sein kann. So sind dann Treffen mit der Familie und Freunden doch möglich – coronakonform und im Internet. (Claudia Feser)
Kontakt: Heinz Sohl, Tel. 0 56 61 / 14 81