Malsfelder Carsharing-Projekt startet am Montag - Elektroautos zum Ausleihen

Malsfeld. Der Smart mit Elektroantrieb steht abfahrbereit am Malsfelder Rathaus: Am 2. Juli geht das Carsharing-Projekt in Malsfeld an den Start.
Car heißt Auto, Sharing bedeutet Teilen. Das heißt: Jeder, der sich anmeldet, kann den Wagen künftig ausleihen. Wenn es gut läuft, könnte das Projekt Vorbild für andere Kommunen im Kreisteil Melsungen sein. Deshalb soll im Herbst eine Informationskampagne zum Thema in den anderen Städten und Gemeinden beginnen.
Das ist die Idee
Das Regionalmanagement Mittleres Fuldatal arbeitet für das Projekt mit dem Jesberger Carsharing-Anbieter Regiomobil zusammen. Das Ziel: Eine Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr zu schaffen. Eigentlich war der Startschuss schon für Februar dieses Jahres geplant. Aber die Vorbereitungen zogen sich in die Länge, berichtet Regionalmanagerin Marion Karmann.
Insbesondere sei es schwierig gewesen, an ein Elektro-Fahrzeug zu gelangen. „Aber einen herkömmlichen Verbrenner wollte ich nicht.“ Karmann hat den Elektro-Smart gebraucht erstanden. Der Kauf musste für das Regionalmanagement finanziell tragbar sein. Auto und Aufladestation haben laut Karmann etwa 7000 Euro gekostet, wobei das Auto in Monatsraten abbezahlt wird. Damit sich das Ganze rechnet, wird Karmann ihre Dienstfahrten künftig vorrangig mit dem Carsharing-Auto machen.
So funktioniert es
Wer das Carsharing-Angebot in Malsfeld nutzen will, muss sich zunächst im Internet registrieren und erhält dann einen Chip in der Größe eines kleinen Fingernagels, der auf den Führerschein geklebt wird.
Anfangs muss das Auto noch auf herkömmlichem Weg, also mit Schlüsselübergabe, ausgeliehen werden. Sobald die Carsharing-Technik in das Auto eingebaut ist – laut Karmann soll das im Juli geschehen – kann man das Auto ohne Schlüssel öffnen. Es genügt, den Führerschein mit dem Chip an die Fensterscheibe des Autos zu halten. Den Autoschlüssel findet man dann im Handschuhfach vor. „Das Auto registriert in diesem Moment auch, wer am Steuer sitzt“, erklärt Karmann. Für Familien, bei denen mehrere Leute das Auto nutzen wollen, heißt das, dass sich jeder Fahrer separat fürs Carsharing registrieren muss.
Zwar besteht theoretisch die Gefahr, dass jemand seinen Führerschein an eine andere Person weitergibt, die dann das Auto ebenfalls ausleihen kann. Karmann hält das Risiko aber für gering – denn wer das tue, nehme in Kauf, dass er als Fahrer registriert wird, obwohl er nicht am Steuer sitzt, und damit auch zur Rechenschaft gezogen wird, wenn zum Beispiel ein Schaden am Auto entsteht.
Ob das Auto zur gewünschten Zeit verfügbar ist, kann man im Online-Portal sehen. Der Wagen muss am Rathaus in Malsfeld abgeholt und dort am Ende auch wieder abgestellt werden.
Das kostet es
Die Registrierung kostet einmalig fünf Euro. Pro gefahrenen Kilometer zahlt man 22 Cent, pro Stunde 1,50 Euro. „Wir wollen, dass das Auto viel fährt und nicht viel steht“, erklärt Karmann. Zwischen 22 und 7 Uhr entfällt der Stundenpreis. Auch eine monatliche Flatrate – 200 Kilometer ohne Stundenpreis – für 49,90 Euro kann gebucht werden.
Im Schadensfall muss man eine Selbstbeteiligung von bis zu 300 Euro zahlen, wer das Auto zum Beispiel verschmutzt zurückgibt, zahlt 25 Euro.
Verlosung: Gutscheine für Freikilometer
Zum Auftakt des Carsharing-Projekts gibt es am Montag, 2. Juli ab 11 Uhr eine Veranstaltung am Malsfelder Rathaus. Bis 17.30 Uhr können sich Interessierte laut Ankündigung beim Regionalmanagement und dem Carsharing-Anbieter Regiomobil über das Projekt informieren, das Elektro-Fahrzeug testen und sich bei kleinen Snacks und Getränken austauschen. Außerdem werden Gutscheine für Freikilometer verlost.