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Kinder forsten Kahlschlag bei Malsfeld wieder auf

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Von: Manfred Schaake

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Engagement gegen das Waldsterben: Vier Klassen der Malsfelder Astrid-Lindgren-Schule mit den Lehrerinnen Eva Valach-Fülster, Astrid Iber, Annegret Töpfer und Karin Lux pflanzten 200 neue Bäume. Unser Bild zeigt die Klassen mit Sponsoren und dem Team von Hessenforst.
Engagement gegen das Waldsterben: Vier Klassen der Malsfelder Astrid-Lindgren-Schule mit den Lehrerinnen Eva Valach-Fülster, Astrid Iber, Annegret Töpfer und Karin Lux pflanzten 200 neue Bäume. Unser Bild zeigt die Klassen mit Sponsoren und dem Team von Hessenforst. © Manfred Schaake

Der Wald hat sehr gelitten. Sturm Friederike und die Trockenheit haben ihm zugesetzt. In den kommenden Jahren müssen Millionen Bäume gepflanzt werden. Wir berichten über die Aufforstung.

Malsfeld – Vier Klassen der Astrid-Lindgren-Schule (ALS) Malsfeld haben unter der Regie des Forstamtes Melsungen 200 junge Bergahorn-Bäume gepflanzt. Die Setzlinge kamen im Wald zwischen dem Malsfelder Sportplatz und der Bundesstraße 83 in die Erde.

Dort standen vorher Fichten, die der Borkenkäfer vernichtet hat. 50 Kinder der ALS beteiligten sich am Projekt „Das Schuljahr der Nachhaltigkeit in Hessen“ an der Baumpflanzaktion. Ziel ist, Bildung für nachhaltige Entwicklung an Grundschulen weiter zu verankern. Dank der Mithilfe der Schüler und eines heimischen Unternehmens entsteht nach dem Kahlschlag ein neuer Wald.

Die Malsfelder Schule ist Umweltschule des Hessischen Kultusministeriums. In der Fuldaaue wurde auch mit Unterstützung der HNA-Aktion Kinder für Nordhessen ein grünes Klassenzimmer, das Taka-Tuka-Land, eingerichtet. Oberstes Ziel: Der Entfremdung von der Natur entgegensteuern und die Wertschätzung der Umwelt fördern.

Borkenkäfer: Revierförsterin Katharina Kruhm zeigt Schülern, wie Schädlinge die Wälder vernichten.
Borkenkäfer: Revierförsterin Katharina Kruhm zeigt Schülern, wie Schädlinge die Wälder vernichten. © Manfred Schaake

Da passt das Thema Klimaschutz und Waldsterben gut ins Konzept. Auf der 5000 Quadratmeter großen Fläche bei Malsfeld werden nun insgesamt 1600 Bergahorne gepflanzt. Wie der Borkenkäfer die Fichten zerstört hat und warum die Reste gefällt werden mussten, erfuhren die Kinder sehr anschaulich von Försterin Katharina Kruhm, bei Hessenforst zuständig für das Revier Melsungen.

Der Bergahorn, erläuterte sie, sei eine gute Mischbaumart. Und dazwischen würden sich Birken, Lärchen, Kirschen, Eichen und Buchen im Zuge der Naturverjüngung selbst aussamen. Kruhm: „Wir wollen keine Monokulturen mehr, sondern einen klimaresistenten Mischwald.“ Und dafür sei der Bergahorn gut.

Kinder haben viel über die Wälder gelernt

Das Pflanzen der 200 Bäume und das Engagement der Kinder lobte die Revierförsterin als eine „ganz stolze Leistung“. Am Ende war sie sich mit Konrektorin Eva Valach-Fülster einig: „Es war super, es hat allen Spaß gemacht.“ Hinzu kam: Die Kinder haben laut Valach-Fülster viel dazu gelernt – etwa über Tierspuren, Fährten, Geweihe, Gehörne und Tierschädel.

Zum Schluss gab es ein Waldspiel. Die Entwicklung „ihres“ Waldes werden die Kinder nun weiter beobachten. Vom Taka-Tuka Land zum „neuen“ Wald ist es nicht weit.

Die ALS nimmt am Projekt „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ bereits im dritten Jahr teil. Entschieden hat man sich mit Lena Heilmann vom Umweltbildungszentrum Licherode für die Module Klima, klimafreundliche Ernährung sowie Konsum und Kinderrechte.

Der Erlös eines Flohmarktes zum Thema „Konsum und Kinderrechte“ am Freitag, 24. März, wird für die Erdbeben-Opfer gespendet. Das Umwelt-Engagement der Schule ist für das seit 110 Jahren bestehende Malsfelder Unternehmen Hilgenberg GmbH Anlass, neben Vereinen auch die Schule und den Kindergarten in Malsfeld zu fördern.

Aufforstung ist ein Muss

Seit 2022 seien für Umwelt-, Schul- und Bildungsprojekte über 20 000 Euro gespendet worden, erklärten die Geschäftsführer Ingo Hilgenberg und Florian Salewski aus Anlass der Baumpflanzaktion. Hilgenberg sei mit rund 60 Mitarbeitern an drei Standorten in Deutschland ein hoch spezialisiertes Unternehmen der Glasbranche.

Bereits viermal sei die ALS mit Material unterstützt worden. Die Baumpflanzaktion habe man unterstützt, weil Aufforstung ein Muss sei angesichts der Waldschäden durch Schädlingsbefall, Dürre und Unwetter.

Bereits im Vorjahr habe das Unternehmen zusammen mit der Kreissparkasse eine Aufforstung in Richtung Spangenberg unterstützt. Die Geschäftsführer: „Solche Projekte geben Kindern Einblick in die Zusammenhänge der Natur und somit einen direkten Bezug der Natur auf ihr und unser aller Leben.“
(Manfred Schaake)

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