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Bürgermeister Michael Hanke stellt Malsfelds Haushalt vor

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Von: Fabian Becker

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Haushaltsentwurf eingebracht: Die Gemeinde Malsfeld geht von einem Defizit aus, das mit einer Kreditaufnahme ausgeglichen wird. archi
Haushaltsentwurf eingebracht: Die Gemeinde Malsfeld geht von einem Defizit aus, das mit einer Kreditaufnahme ausgeglichen wird. archi © Ruth Brosche

Die Gemeinde Malsfeld wird ihre Schulden in diesem Jahr deutlich erhöhen. Betrugen sie Ende 2022 noch knapp 6,7 Millionen Euro, werden sie Ende dieses Jahres laut Haushaltsentwurf mehr als 10 Millionen Euro betragen.

Malsfeld – Der Entwurf wurde in der Gemeindevertretersitzung am Donnerstagabend von Bürgermeister Michael Hanke vorgestellt. Dennoch seien keine Erhöhungen der Grundsteuer A und B sowie der Gewerbesteuer und der Elternbeiträge zur Kinderbetreuung vorgesehen.

Der Grund für die Schulden sind „die enormen Investitionstätigkeiten in den kommenden Jahren“, sagt der Bürgermeister. Diese sind unter anderem:

Baugebiet

Zur Erschließung des Baugebiets Auf dem Loh sind gleich mehrere Investitionen vorgesehen: 460.000 Euro für den Kanalbau, 283.000 Euro für den Straßenbau, 156.000 Euro für die Wasserverteilung und 76.000 Euro für die Straßenbeleuchtung. „Die Kosten werden über die Quadratmeterpreise auf die künftigen Anwohner umgelegt“, sagt Hanke. Genaue Preise könne er aber noch nicht nennen.

Die Gemeinde rechne mit rund 20 Bauplätzen. „Vor dem Krieg in der Ukraine hatten wir etwa 60 Interessenten; wir haben aber noch nicht abgefragt, wie viele Interessenten es aktuell sind.“ Für 2023 rechnet die Gemeinde dennoch mit 683.000 Euro aus Grundstücksverkäufen. Mit den Bauarbeiten soll zeitnah begonnen werden. Der Abschluss des Bauleitverfahrens ist noch für das erste Quartal vorgesehen.

Kitas

„Der Keller ist undicht – für den Altbau der Kita in Sipperhausen ist daher eine Sanierung des Altbaus vorgesehen“, erklärt der Bürgermeister. Zudem soll im Altbau ein Raum für Besprechungen der Erzieher und das offene Betreuungskonzept geschaffen werden. 2023 werden dafür zunächst 90.000 Euro bereitgestellt und weitere 150.000 Euro für Arbeiten im kommenden Jahr.

Die Kosten für die Kita in Malsfeld haben sich von ursprünglich etwa 1,9 Millionen Euro 2018 auf rund 2,1 Millionen Euro erhöht. Dafür gibt es eine Landesförderung von 308.000 Euro, die 2023 ausgezahlt wird.

Feuerwehrhaus

Der 2017 beschlossene Bedarfs- und Entwicklungsplan sieht einen Neubau des Feuerwehrhauses in Ostheim vor. Die Kosten belaufen sich nun auf mehr als zwei Millionen  Euro, ursprünglich waren mehr als 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Mehrkosten von 375.000 Euro seien wegen Preissteigerungen und neuen Vorgaben nötig, sagt Hanke. Hessen beteilige sich mit 106.400 Euro. Die Fertigstellung soll im zweiten Halbjahr 2023 möglich sein.

Notstromversorgung

„Vier von sechs geplanten Notstromaggregaten sind bereits angeschafft und auf dem Weg nach Malsfeld“, sagt Hanke. Nun müsse nach einem Platz gesucht und Einspeisemöglichkeiten geschaffen werden, um die Energieversorgung der gemeindlichen Infrastruktur wie Brunnen, Feuerwehrhäuser und das Rathaus, krisenfest zu machen. 250 000 Euro sind dafür vorgesehen. Der Landkreis habe dafür 100.000 Euro in Aussicht gestellt.

Ergebnis

Die angespannte Haushaltssituation zeige sich in einem Defizit von rund 485.000 Euro, sagt der Bürgermeister. Hinzu kämen unter anderem die Investitionen, eine Gewerbesteuererstattung von 1,1 Millionen Euro sowie ein Kredit von 500.000 Euro zur Gewährleistung der Liquidität zum Jahresende 2022. „Die Haushaltsplanung sieht einen Ausgleich durch Kreditaufnahme vor“, sagt er. (Fabian Becker)

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