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Proteste gegen geplante Umgehungsstraße in Malsfeld wachsen

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Von: Christine Thiery

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Sie wehren sich gegen eine Umgehungsstraße: Marie Kliem zeigt auf das Terrain unterhalb von Dagobertshausen, wo eine mögliche Variante entlang führen soll, davor eine Gruppe Dorfbewohner, die das nicht wollen.
Sie wehren sich gegen eine Umgehungsstraße: Marie Kliem zeigt auf das Terrain unterhalb von Dagobertshausen, wo eine mögliche Variante entlang führen soll, davor eine Gruppe Dorfbewohner, die das nicht wollen. © Christine Thiery

Malsfeld. Gegen den Bau einer Umgehungsstraße um Malsfeld mit einer eigenen Zufahrt zur Firma Schumacher in Beiseförth mehren sich die Proteste.

Gegen den Bau einer Umgehungsstraße um Malsfeld mit einer eigenen Zufahrt zur Firma Schumacher in Beiseförth mehren sich die Proteste. In der vergangenen Woche wehrte sich eine Malsfelderin gegen zwei mögliche Trassen am Weihersgrund. Nun gehen auch die Dagobertshäuser auf die Barrikaden gegen eine mögliche dritte Variante, die 150 Meter unterhalb von Dagobertshausen entlang führen könnte. 23 Anwohner haben sich deshalb zu einer Interessengemeinschaft angeschlossen.

Die Dagobertshäuser haben Angst, dass die Lärmbelästigung im Ort steigt und befürchten Eingriffe in die Natur. Über den Wolfsgraben, Erholungsgebiet und beliebter Rückzugsort, müsste eine Brücke gebaut werden.

Bereits jetzt seien die Dagobertshäuser durch den Lärm vom Autobahnzubringer belastet. „60 Lkw sollen die Firma Schumacher täglich anfahren wenn der Betrieb in Beiseförth ausgebaut ist. Dazu kommen etwa 20 Lkw, die die Firma Linss beliefern“, sagte Olaf Wenderoth. Außerdem werde der Pkw-Verkehr steigen. Bereits jetzt nutzten viele Hersfelder und Rotenburger die Abkürzung über Dagobertshausen zum Autobahnzubringer zur A 7. „Dass Schumacher eine Zufahrt braucht, war klar. Aber es war nie die Rede davon, dass sie direkt an Dagobertshausen vorbei führen kann“, sagte Denny Kliem. „Für eine Firma so ein Riesenprojekt. Das ist doch ein Unding“, sagte Karina Asbrand.

Die Dagobertshäuser bemängeln die Informationspolitik der Gemeinde zu der Umgehungsstraße. Auf vermehrte Anfragen beim Bürgermeister hätten sie keine Auskunft bekommen. „Es wäre noch nicht spruchreif, hat der Bürgermeister geantwortet“, sagte Thomas Wacker.

Außerdem haben die Anwohner Angst, dass damit der Weg frei wird für einen weiteren Ausbau des Gewerbegebietes in Richtung Dagobertshausen.

Das sagt der Bürgermeister: 

„Ich kann die Emotionen der Menschen verstehen“, sagte Malsfelds Bürgermeister Herbert Vaupel. Aber bis jetzt handele es sich bei den vorgestellten drei Varianten nur um Beispiele, weshalb er darüber noch nichts im Detail sagen möchte. „Ich kann nur Informationen geben, wenn es etwas zu informieren gibt. Alles andere wäre zu früh, weil es sich nur um interne Vorschläge handelt.“ In der nächsten Sitzung werden die Gemeindevertreter darüber entscheiden, ob ein Architektenbüro konkrete Pläne erarbeiten soll. Bei dem betroffenen Gebiet handele es sich um einen großen Korridor, der untersucht wird. Es würden wahrscheinlich noch mehr Varianten erarbeitet. In einem späteren Bauleitverfahren werde dann auch die Öffentlichkeit beteiligt. Das soll voraussichtlich im Frühjahr 2019 der Fall sein.

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