Umleitung der B487 sorgt für Ärger – „Fühle mich stark gefährdet“
Anwohner in Eubach leiden unter dem Umleitungsverkehr der Bundesstraße 487. Autofahrer sind genervt, Radfahrer und Fußgänger fühlen sich gefährdet.
Bergheim/Eubach/Morschen – „Es läuft einigermaßen, gut würde ich aber nicht sagen.“ So beurteilt der Ortsvorsteher von Bergheim, Dieter Beckmann, die Verkehrssituation in dem Spangenberger Stadtteil nach Inkrafttreten der Umleitung über die Landesstraße 3225.
Weil die Bundesstraße 487 in Adelshausen wegen einer Erneuerung voll gesperrt ist, wird der gesamte Verkehr – wie berichtet – über Altmorschen, Eubach und Bergheim umgeleitet. Sehr zum Ärger der Anwohner.
Umleitung der Bundesstraße 487 kann Radfahrer und Fußgänger gefährden
„Als Radfahrerin und Fußgängerin fühle ich mich stark gefährdet“, hat Marion Martens aus Eubach an das Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen Mobil geschrieben.
Verärgert sind die Ortsbeiräte Bergheim und Eubach darüber, dass die Behörden zumindest für die Zeit der Umleitung Tempo 30 im Ort abgelehnt haben, während beispielsweise für eine durch Elfershausen führende Landesstraße immer Tempo 30 gilt, wie übrigens auch in anderen Malsfelder Ortsteilen.
In Bergheim, sagt Ortsvorsteher Beckmann im HNA-Gespräch, haben sich die vor etwa drei Jahren an den Ortseingängen aufgestellten Tempo-Messgeräte bewährt. Sie zeigen dem Autofahrer an, wie schnell er ist. Hält er sich an die Regeln, bekommt er ein freundliches Gesicht gezeigt.
Auf Initiative des Ortsbeirates und der örtlichen Vereine wurden zusätzlich Schilder „Freiwillig Tempo 30“ und Kinder-Symbole aufgestellt, die zur Vorsicht gegenüber Kindern mahnen.
Kurve bei Eubacher Straße wird oft geschnitten
Um den Verlauf der Landesstraße in Bergheim deutlicher zu machen, Falschfahrten in die Einmündung Neuendorfer Straße zu verhindern und das sogenannte Kurvenschneiden im Kurvenbereich Eubacher Straße einzudämmen, wurde auf Anordnung der Straßenverkehrsbehörde des Schwalm-Eder-Kreises in der Kurve eine Mittelmarkierung aufgetragen.
Das hat nach den Worten von Ortsvorsteher Beckmann „zu einer erheblichen Beruhigung“ geführt, weil die Kurve vorher häufig geschnitten worden sei. Nachts werde vereinzelt zu schnell gefahren, sagt Beckmann.
Nicht gut sei die starke Belastung durch die Umleitung: „Damit müssen wir leider leben. Wir hoffen, dass die Umleitung, wie angekündigt, zum Jahresende aufgehoben wird.“
Autofahrer sind von Umleitung durch Eubach gereizt
„Es ist keiner zufrieden, aber damit müssen wir leider leben“, sagt auch Eubachs Ortsvorsteher Karl Schatz. „Der Verkehr ist sehr aggressiv, die Autofahrer sind wegen der großen Umleitung gereizt.“
Radfahrer und Fußgänger fühlten sich gefährdet. „All unsere Verbesserungsvorschläge zur Sicherheit der Menschen wurden leider nicht erhört“, bedauert der Eubacher Ortsvorsteher.
Die Leute seien sehr enttäuscht und hätten Briefe an Behörden geschrieben. Einer liegt unserer Zeitung vor.
„Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern oder die Lärmbelastung der Anwohner zählen für Sie offenkundig nicht“, hat Marion Martens „aus dem lärmgeplagten Eubach“ an das Straßen- und Verkehrsmanagement geschrieben. Hessen Mobil werbe mit der sicheren Befahrbarkeit der hessischen Straßen.
An der Umleitung aber sei davon nichts zu spüren. „Der enorme Verkehr wird ohne jegliche Geschwindigkeitsbegrenzung über enge und kurvige Straßen und Dörfer geführt, selbst für den fließenden Verkehr kann hier wohl kaum von Sicherheit die Rede sein“, schreibt Marion Martens.
Tempo 30 schon länger Thema in Eubach
Die Menschen in Eubach seien Kummer mit Hessen Mobil gewöhnt: „Jahrelanges Absperren und Ignorieren einer Engstelle, klammheimliche Aufhebung von Tempo 30. Dass jetzt der Wunsch nach Tempo 30 für die Zeit der Umleitung von Hessen Mobil ebenfalls schlicht ignoriert wird, erzürnt mich doch sehr“, heißt es weiter.
Bisher hat sie von Hessen Mobil keine Antwort auf ihr Schreiben erhalten.
Umleitung hat bisher keine Auswirkung auf Verkehrsführung in Morschen
„Was Querungshilfen angeht, kommen wir keinen Schritt weiter“, sagt Morschens Bürgermeister Roland Zobel. Eine Verkehrszählung habe ergeben, dass durch die Sperrung der Ortsdurchfahrt in Adelshausen zwar mehr Verkehr durch Altmorschen und Eubach fließe, dass es aber nicht genug Autos und Lkw seien, um eine Bedarfsampel oder eine Querungshilfe einzurichten.
Zu einer Entschleunigung des Verkehrs trage derzeit lediglich bei, dass an der Paul-Frankfurth-Straße links und rechts Autos parken.
Dennoch sei zu den Hauptverkehrszeiten so, dass man oft einige Minuten am Straßenrand stehe, bis es aufgrund des Verkehrsaufkommens, die Möglichkeit zum Überqueren der Straße gebe, sagt Zobel.
Deshalb sei eine temporäre Ampel oder eine Querungshilfe für die Dauer der Umleitung auf Höhe des Alten Pfarrhauses mehr als wünschenswert. (Manfred Schaake und Barbara Kamisli)