„Bänke, Schränke und tote Schweine trieben in der Eder“, berichtet er. In sechs Stunden ist die große Welle da, sagte man den Schülern.
Zwei bis drei Tage stand das Wasser in Altenbrunslar
„Wir sind dann ganz schnell nach Hause, bald konnte man die Ederbrücke nicht mehr sehen“, sagt Winzenburg, „mit Pontons holte der Reicharbeitsdienst die Menschen aus den von der Flut bedrohten Häusern, sie kamen bei Verwandten unter“ Zwei bis drei Tage habe das Wasser gestanden, „wir haben dann alle beim Aufräumen geholfen“.
„Bomben- und Tiefflieger-Angriffe von Jagdflugzeugen machten uns das ohnehin schon mühevolle Leben der Kriegsjahre sehr schwer“, sagt Winzenburg heute. „Ich bin in der Nazi-Zeit groß geworden, es war ein Wunder, dass wir den schlimmen Krieg überlebt haben, alles war unter Zwang und Druck, die Diktatur war schrecklich.“
Für Winzenburg, der 1956 seinen Handwerksbetrieb gründete, war das Anlass, sich für das Ehrenamt, „ohne das keine Demokratie möglich ist“, zu entscheiden. Er brachte es auf 189 Jahre in Vereinen, Verbänden und der Kommunalpolitik, gewürdigt unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz. (Manfred Schaake)
4Meter hoch war die Flutwelle, als sie in Altenburg ankam.
19Lancaster-Bomber hatten die tödliche Fracht an Bord. Der Auftrag für 133 Soldaten der Royal Air Force: Die Talsperren von Eder, Möhne und Sorpe zerstören. Acht Bomber stürzten ab oder wurden abgeschossen. 53 Soldaten wurden getötet.
47Menschen riss die Flutwelle allein im Edertal in den Tod. Insgesamt starben 1300 Menschen in den Fluten.
48Meter hoch und 390 Meter lang ist die Staumauer des Edersees.
70Meter breit und 22 Meter tief war das Loch. Zwei Bomben hatten die Sperrmauer verfehlt, die dritte traf am 17. Mai 1943 um 1.51 Uhr ihr Ziel.
1000Arbeiter schufen ursprünglich die Edertalsperre, bis zu 2500 Menschen – darunter viele Zwangsarbeiter – sorgten nach dem Bombenangriff für den schnellen Wiederaufbau.
400 000Deutsche Mark, so hoch wurden die Schäden durch die Flut allein in Felsberg geschätzt.