Die Sache mit dem Zeh im Whisky hat er längst vergessen. Weil Moritz Gräbe aus Melsungen nicht zimperlich ist, gehört das eben dazu, um ein Goldgräber im kanadischen Nirgendwo zu werden.
Der 34-Jährige war im Sommer Kandidat einer Castingshow des TV-Senders DMAX, bei der zwölf Frauen und Männer zu Goldgräbern ausgebildet wurden.
In der Folge, die am Donnerstag, 6. Dezember, ausgestrahlt wird, entscheidet sich, ob Gräbe in die Endrunde kommt. In der Vorwoche wurde gezeigt, wie der gebürtigen Kirchberger in einer Bar einen ganz besonderen Whisky getrunken hat: einen „Sour Toe Cocktail“, also einen Drink mit einem menschlichen Zeh. Mittlerweile hat sich Gräbe daran gewöhnt, sich selbst im Fernsehen zu sehen. „Das ist ganz angenehm“, sagt er im Gespräch mit der HNA, „weil ich mich gut abgebildet fühle.“ Die Charaktere seien bislang nicht verzerrt dargestellt worden, um höhere Einschaltquoten zu erzielen. Und doch ist Gräbe jeden Donnerstagabend gespannt, wie die Zeit in Kanada zusammengeschnitten wurde.
Das geht auch seinem Freund Etienne so. Auch er war Kandidat beim Goldgräber-Projekt – beide wurden dicke Freunde. Moritz Gräbe hat ihn kürzlich ein Wochenende lang in Erlensee besucht, erzählt er. Dass die beiden Spaß hatten, weiß wer sie in der Goldgräber-Sendung gesehen hat. „Es war wie ein Wiedersehen mit einem Jugendfreund, mit dem man im Dorf großgeworden ist“, sagt Gräbe, „und ich hatte an dem Wochenende so viel Spaß wie zuletzt in meiner Jugend.“
Unlustig fanden beide aber das, was heute Abend in der Sendung gezeigt wird. Die Kandidaten mussten in die Wildnis, um das Überleben mit Kompass zu lernen. Als Gräbe von dem Plan hörte, musste er erst mal fluchen und schimpfte: „Jetzt müssen wir hier weg, und die Arbeit bleibt liegen.“ Das sei Kindergartenkram und Zeitverschwendung. Trotzdem mussten alle mitmachen.
Abliefern sei für ihn und Etienne immer am wichtigsten gewesen, berichtet Gräbe. Auch wenn man eine große Klappe habe, man müsse auch abliefern. Er wusste in Kanada, dass er einen guten Job mache. Wie das der erfahrene Goldsuchers David Millar sah, „das war mir dort unten nicht so klar“. Deshalb ist Gräbe auf die Sendung heute Abend gespant. Bislang wurde er als talentiert beschrieben, als einen, der schnell lernt und mit anpackt. Und das ist wichtig, um ein guter Goldgräber zu werden, weiß Moritz Gräbe.
Goldrausch am Yukon, DMAX, Donnerstag, 6. Dezember, 20.15 Uhr
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