Die Schüler, die dieses Jahr ihr Abitur machen, kennen die Oberstufe nur in der Corona-Zeit. Was haben sie verpasst?
„Die Corona bedingten Einschränkungen haben sich bei den Jugendlichen vor allem im Privatleben und den dort reduzierten Freizeitangeboten bemerkbar gemacht“, berichten Uhde und Siesenop. In der Schule seien den Abiturienten Zusatzangebote wie AGs oder auch gemeinsame Exkursionen und Studienfahrten entgangen. Der Unterricht, gerade für diese Jahrgangsstufe, habe aber weitgehend in Präsenz stattgefunden.
Sind die Abiturprüfungen in den vergangenen drei Jahren einfacher gewesen als die vor der Pandemie?
Bei den inhaltlichen Anforderungen seien seitens des Kultusministeriums keine Abstriche bei den Abiturprüfungen gemacht worden.
Den Abiturienten werde dadurch das Ablegen eines vollwertigen Abiturs ermöglicht und kein „Corona-Abitur-light“. Wie bereits im Vorjahr wurde aber eine verlängerte Bearbeitungszeit gewährt und in jedem Fach ein zusätzlicher Aufgabenvorschlag bereitgestellt.
Gibt es viele Schüler, die die Prüfungen krankheitsbedingt nicht antreten können?
„Trotz der immer noch recht hohe 7-Tage-Inzidenz an Corona-Infektionen in Nordhessen ist die Anzahl der Abiturientinnen und Abiturienten, die aus Krankheitsgründen die Prüfung nicht antreten konnten, auch im Vergleich zu den Jahren vor Corona sehr gering“, betonen beide. „Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich das Gesundheitsbewusstsein gerade auch der jungen Menschen in den vergangenen zwei Jahren deutlich erweitert hat“, heißt es weiter.
Hatten die Schüler in der Vorbereitungszeit auf das Abitur einen Nachteil?
„Da in den vergangenen Monaten Präsenzunterricht stattfinden konnte, sollte es keine Beeinträchtigungen der Vorbereitungszeit gegeben haben“, sagen Uhde und Siesenop. Die Abiturienten würden eher davon profitieren, dass die schriftlichen Prüfungen aufgrund der bundesweiten Vereinheitlichung erst nach den Osterferien begonnen haben und es dadurch mehr Vorbereitungszeit gab.
Können wieder Abschlussfeiern und -fahrten stattfinden?
Die Studienfahrten, die in der Regel am Ende der Jahrgangsstufe 12 oder zu Beginn der Stufe 13 vorgesehen sind, mussten für die meisten Kurse ausfallen. Den Entlassungsfeiern und Abiturbällen stehe aber grundsätzlich nichts im Weg.
Ist der Zusammenhalt der Schüler anders als in den Jahren ohne Corona?
„Erfahrungsgemäß führen Krisen und herausfordernde Situationen in den meisten Bereichen der Gesellschaft zumindest vorübergehend zu einem stärkeren Zusammenhalt“, sagen Uhde und Siesenop.
Was nimmt das Schulamt aus der Corona-Zeit mit? Wird es nun mehr digitale Lehre geben?
„Zweifellos hat die Digitalisierung an den Schulen durch die zwischenzeitliche Notwendigkeit des Distanzunterrichts einen enormen Schub bekommen“, berichten Uhde und Siesenop. Die Nutzung von Online-Lernplattformen könne auch langfristig bisherige Unterrichtsformen ergänzen. (Clara Pinto)