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Ein hohes Plus bei Diebstählen zeigt die Kriminalstatistik 2022 für den Schwalm-Eder-Kreis

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Von: Damai Dewert

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Es gab 18 Taschendiebstähle: 26 Prozent aller Straftaten sind Diebstähle. Sie nahmen 2022 deutlich zu. Wir zeigen ein Symbolbild.
Es gab 18 Taschendiebstähle: 26 Prozent aller Straftaten sind Diebstähle. Sie nahmen 2022 deutlich zu. Wir zeigen ein Symbolbild. © Damai D. Dewert

Mehr Diebstähle und mehr Sexualdelikte: Das geht aus der Kriminalstatistik für den Schwalm-Eder-Kreis für das Jahr 2022 hervor.

Schwalm-Eder – Christopher Pfaff, stellvertretender Leiter der Polizeidirektion Schwalm-Eder, und der stellvertretende Leiter der Kriminalpolizei Dirk Eschinger präsentierten am Mittwoch die Kriminalstatistik für den Schwalm-Eder-Kreis für das Jahr 2022. So gab es bei den registrierten Straftaten eine Zunahme um 348 Fälle auf 6797 Delikte – die Aufklärungsquote sank auf 66,4 Prozent. Das sei immer noch sehr gut, sagte Pfaff. Im Bereich des Polizeipräsidiums Nordhessen beträgt sie 64 Prozent, die Aufklärungsquote für Hessen beträgt 63,7 Prozent.

Es sei eine unauffällige Statistik, sagte Pfaff. „Im Landkreis lässt es sich sehr sicher leben.“ Die stärkste Zunahme gab es bei Diebstählen: Die Zahl der Diebstahlsdelikte stieg um 224 Fälle auf 1797 Delikte. Der Anteil der Diebstähle an der Gesamtkriminalität beträgt 26,4 Prozent. Sie sind der größte Bereich. Es folgen Betrug mit 15,6 Prozent und Körperverletzungen mit etwa elf Prozent.

Die besonders schwere Kriminalität, wie Raub, Tötungs- und Sexualdelikte, spielt prozentual nur eine kleine Rolle. So gab es 39 Raubstraftaten (0,57 Prozent) und 278 Sexualdelikte (4 Prozent). Bei einigen dieser Fälle wurde pornografisches Material von Minderjährigen verschickt. Mit nur 0,13 Prozent oder neun Fällen machen die Straftaten gegen das Leben den kleinsten Prozentsatz aus – haben aber die größte Wirkung. Die Aufklärungsquote lag bei erfreulichen 100 Prozent, sagte Eschinger.

In zwei Fällen kam ein Mensch ums Leben: In Treysa erschoss ein Mann seine Ex-Partnerin und richtete sich selbst (Mord). Ein Arzt dosierte ein Medikament falsch, sein Patient starb im Krankenhaus (fahrlässige Tötung). Zweimal versuchten Betreuerinnen die ihnen anvertrauten Menschen zu töten – einmal mit hochdosierten Medikamenten und im anderen Fall mit einem manipulierten medizinischem Gerät. Ein Vater hat versucht, seinen Säugling mit oral verabreichtem Desinfektionsmittel zu töten, und in Homberg (3) und in Fritzlar (1) kam es unter Bekannten und Paaren zu Auseinandersetzungen (Totschlag). (Damai Dewert)

155 Kinder unter den Tatverdächtigen

3442 Tatverdächtige ermittelte die Polizei 2022 im Landkreis. Der Anteil Nichtdeutscher unter ihnen beträgt 23,2 Prozent (Vorjahr 22,6). Der Anteil Nichtdeutscher an der Bevölkerung im Landkreis beträgt laut Statistischem Landesamt 8,2 Prozent. 721 Tatverdächtige zählten als Minderjährige – waren also 14 bis 20 Jahre alt. 155 Tatverdächtige waren jünger als 14 Jahre. 65 mal waren sie beteiligt an Diebstählen, 30 mal an Körperverletzungen und 19 mal an Sexualdelikten.

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