Die besonders schwere Kriminalität, wie Raub, Tötungs- und Sexualdelikte, spielt prozentual nur eine kleine Rolle. So gab es 39 Raubstraftaten (0,57 Prozent) und 278 Sexualdelikte (4 Prozent). Bei einigen dieser Fälle wurde pornografisches Material von Minderjährigen verschickt. Mit nur 0,13 Prozent oder neun Fällen machen die Straftaten gegen das Leben den kleinsten Prozentsatz aus – haben aber die größte Wirkung. Die Aufklärungsquote lag bei erfreulichen 100 Prozent, sagte Eschinger.
In zwei Fällen kam ein Mensch ums Leben: In Treysa erschoss ein Mann seine Ex-Partnerin und richtete sich selbst (Mord). Ein Arzt dosierte ein Medikament falsch, sein Patient starb im Krankenhaus (fahrlässige Tötung). Zweimal versuchten Betreuerinnen die ihnen anvertrauten Menschen zu töten – einmal mit hochdosierten Medikamenten und im anderen Fall mit einem manipulierten medizinischem Gerät. Ein Vater hat versucht, seinen Säugling mit oral verabreichtem Desinfektionsmittel zu töten, und in Homberg (3) und in Fritzlar (1) kam es unter Bekannten und Paaren zu Auseinandersetzungen (Totschlag). (Damai Dewert)
3442 Tatverdächtige ermittelte die Polizei 2022 im Landkreis. Der Anteil Nichtdeutscher unter ihnen beträgt 23,2 Prozent (Vorjahr 22,6). Der Anteil Nichtdeutscher an der Bevölkerung im Landkreis beträgt laut Statistischem Landesamt 8,2 Prozent. 721 Tatverdächtige zählten als Minderjährige – waren also 14 bis 20 Jahre alt. 155 Tatverdächtige waren jünger als 14 Jahre. 65 mal waren sie beteiligt an Diebstählen, 30 mal an Körperverletzungen und 19 mal an Sexualdelikten.