Stufenwechsel beim Melsunger Pfadfinder-Stamm Mariae Himmelfahrt ist am Samstag

Am Ostersamstag steht mit dem Stufenwechsel des Melsunger Pfadfinder-Stamms Mariae Himmelfahrt ein ganz besonderer Termin für die 30 Kinder und Jugendlichen an.
Melsungen – Sie haben einen Auftrag: Sie wollen die Welt etwas besser hinterlassen, als sie sie vorgefunden haben: die 280.000 Pfadfinder in Deutschland. In Melsungen gibt es den Stamm Mariae Himmelfahrt der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG).
Der Stufenwechsel
Aus Wölflingen (8 bis 11 Jahre) werden Jungpfadfinder (11 bis 14 Jahre), aus diesen werden Pfadfinder (14 bis 16) und die Pfadfinder werden zu Rovern. „Und Rover bleibe man ein Leben lang“, sagt Filiz Stupin. Typisch für die Pfadfinder sind ihre Halstücher. Das rote bekommen Rover. Ab 18 Jahren dürfen Pfadfinder ihrerseits eine Gruppe leiten. Üblicherweise rutschen in Melsungen alle Mitglieder von einer Gruppe in die nächste.
Die 40-Jährige ist Leiterin der Wölflinge und als Quereinsteiger zu den Pfadfindern gekommen. Typischerweise starten und durchlaufen Leiter zuvor die Jugendabteilungen. Es sei aber überhaupt kein Hinderungsgrund, später einzusteigen und mitzumachen. Die Erzieherin kam über das Engagement ihrer Tochter zu den Pfadfindern in Melsungen und mittlerweile sei sie zu einer Vollblut-Pfadfinderin geworden. So wie ihre drei Töchter im Alter von 9 bis 14 Jahren.
Die Pfadfinder
Wer einmal bei den Pfadfinder dabei ist, bleibe das meist auch ein Leben lang, sagt sie und wirbt zugleich für eine Mitgliedschaft.
In Deutschland gibt es fünf Pfadfinderverbände. Das sind neben der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) und der Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG), der Bund muslimischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands (BMPPD), der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und der Bund deutscher Pfadfinder (BdP). Besonders der Zusammenhalt der Gruppe, und mal andere Leute zu treffen außerhalb der Schule seien ihm wichtig und machten Spaß, sagt der 14-jährige Kasimir aus Spangenberg.

Der Stamm
Der Stamm Mariae Himmelfahrt in Melsungen hat 37 Mitglieder – inklusive der sieben Leiter -– die sich auf alle Gruppen verteilen. Während es bei den Wölflingen noch sehr spielerisch zugeht, bekommen später Inhalte eine größere Bedeutung. Bei den Jungpfadfindern gehe es um den Raum, sich selbst in der Welt zu erkennen und zu finden. Die Jugendlichen seien meist in der Pubertät.
Es gebe tausend Türen, die aufgingen. „Wir wollen die Mädchen und Jungen begleiten und ihnen zur Seite stehen, wenn sie einen Weg einschlagen. Es geht darum, gemeinsam Wege zu entdecken und zu zeigen, welche Möglichkeiten es gibt.“ Sei es, sich zu engagieren oder die eigenen Werte zu definieren.
Pfadfinder (14 bis 16) wüssten schon eher, was sie wollen und wohin sie wollen. „Es geht dann eher darum, zu zeigen, wie man sich engagieren kann und welche Themen rund um Politik, Tierschutz und Umweltschutz es gibt.“ Für sie sei genau das wichtig, sagt Angelina (14) aus Melsungen. „Wir lernen, sensibel zu sein für unsere Umwelt.“ Mariae Himmelfahrt sei ein Stamm, der an die katholische Kirche angeschlossen ist.
Er stehe aber offen für Angehörige jeder Konfession und auch für Konfessionslose. „Wir haben keinen Auftrag und keine Mission, zu bekehren“, sagt Stupin. Leiter eines konfessionellen Stamms sollten schon an Gott glauben und christliche Werte vermitteln können. Im Jahreskalender gebe es Feste aus dem christlichen Glauben heraus – zum Beispiel den Fronleichnamsteppich, aber das sei für alle Kinder toll. Auch das bekannte Friedenslicht habe einen christlichen Ursprung. Das Licht komme aus Bethlehem über Österreich nach Deutschland. Es stehe für etwas Sensibles. Es soll erinnern, sich für Frieden einzusetzen.
Die Treffen
Die Gruppe von Feliz Stupin trifft sich immer freitags ab 16.30 Uhr. Meist finden die Treffen im Gemeindezentrum an der katholischen Kirche statt. Dort gibt es einen Aufenthaltsraum und eine Außenanlage.
Insbesondere die Fahrt in den Ferien sei wesentlicher Bestandteil der Gemeinschaft. Die älteren Pfadfinder träfen sich zudem für Ausflüge und Übernachtung mit Zelt im Freien.
Die Inhalte
In der Gruppe werde das Wirgefühl gestärkt. Es gehe natürlich um eine Vermittlung altersgemäßer Inhalte und Begleitung, sagt Stupin. Die Kinder und Jugendlichen lernen, ihre Rolle zu finden, in einer Gruppe zu agieren, und auch mal vor dieser seine Meinung zu vertreten.
Zwar ein Klischee, aber Feuermachen und ein Lager aufzubauen, gehörten auch dazu. Fährten werden hingegen nicht mehr gelesen.
Die ganz praktische Vermittlung der heimischen Umwelt- und Natur gehöre jedoch fest zum Programm.
Kontakt: melsungen@dpsg-fulda.de (Damai D. Dewert)