Sowohl an den deutschen Standorten als auch in Melsungen wurde zuletzt die Mitarbeiterzahl abgebaut. Am Standort in Melsungen sank die Zahl binnen eines Jahres von 7195 auf 7060. Deutschlandweit reduzierte sich die Mitarbeiterzahl um etwa 560 auf 15 932.
Auch B. Braun stehe unter Kostendruck: Ziel sei es, Effizienter zu werden und Doppelstrukturen abzubauen. Am Standort gelte natürlich weiterhin der Standortsicherungsvertrag FIT 2025+, der betriebsbedingte Kündigung bis Ende 2025 ausschließe. Laut B. Braun kann der Vertrag einseitig vom Betriebsrat um ein Jahr verlängert werden. Eine Aussage zu einem Anschlussvertrag beziehungsweise zu einer neuen Regelung machte Anna Maria Braun am Donnerstag hingegen nicht. Mit Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro in den Hauptsitz in Melsungen gebe es aber zahlreiche starke Bekenntnisse in die Zukunft des Standorts.
Größtes Projekt ist das neue Werk Active in den Pfieffewiesen. Mehr als 90 Millionen Euro fließen in den Neubau einer Produktionsstätte für Einmalartikel für die Infusionstherapie. Im zweiten Quartal 2024 solle das Werk Active fertig sein und in Betrieb genommen werden. Keine konkreten Pläne gebe es hingegen für das ehemalige Raiffeisengelände in Morschen.
Das Ergebnis vor Steuern sank von 408,6 Millionen Euro auf 178,7 Millionen Euro im Jahr 2022. Auf das Ergebnis drückten außerplanmäßige Abschreibungen, sagte Braun. Ohne diese lag das Ergebnis vor Steuern bei 275 Millionen Euro. Das Unternehmen habe sich unter anderem von Projekten mit schlechten Zukunftsaussichten getrennt – namentlich nannte sie eines in Graz. Auch die Aufrechterhaltung der Lieferketten sei mit hohen Aufwendungen verbunden gewesen. (Damai D. Dewert)
Insgesamt 64 Standorte weltweit betreibt B. Braun.