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Solupharm investiert 40 Millionen Euro in Erweiterung: Verdoppelung der Produktion bis 2029

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Von: Carolin Hartung

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Auf der Solupharm-Baustelle: von links Architekt Volker Wenz, Geschäftsführer Friedemann Seitz und Technischer Leiter Hans Wattrodt. Im Hintergrund sieht man den aufgeschütteten Lärm- und Sichtschutzwall, der für Adelshausen errichtet wird.
Auf der Solupharm-Baustelle: von links Architekt Volker Wenz, Geschäftsführer Friedemann Seitz und Technischer Leiter Hans Wattrodt. Im Hintergrund sieht man den aufgeschütteten Lärm- und Sichtschutzwall, der für Adelshausen errichtet wird. © Carolin Hartung

Melsungen – Wer von Melsungen in Richtung Spangenberg fährt, dem wird die große Baustelle bei Adelshausen wohl bereits aufgefallen sein. Unweit des bestehenden Firmengebäudes investiert das Melsunger Unternehmen Solupharm 40 Millionen Euro für in Produktion und Lager. Bis Ende 2023 soll sich die Grundfläche von Solupharm von 5000 auf 10 000 Quadratmeter verdoppelt haben.

Auch die Mitarbeiterzahl soll steigen, sagt Geschäftsführer Friedemann Seitz. Bis 2029 sollen 600 Menschen bei Solupharm beschäftigt sein. Derzeit arbeiten 450 für das Melsunger Unternehmen.

Die Vergrößerung sei mehr als notwendig, sagt Friedemann Seitz. „Wir sind an der Kapazitätsgrenze angekommen.“ Das zeigt sich auch seit der Coronapandemie. Die Nachfrage nach Produkten von Solupharm sei so groß, dass das Melsunger Unternehmen diese gar nicht decken könne. Im Gebäude in den Pfieffewiesen produziert Solupharm Infusions- und Injektionslösungen – und das derzeit für 100 Kunden weltweit – darunter zahlreiche namhafte internationale Firmen.

Wer beim Arzt eine Spritze bekomme, könne mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Inhalt in Melsungen produziert wurde, so Seitz. Besonders gefragt seit der Pandemie seien Muskelrelaxantien zur Entspannung der Skelettmuskulatur und Betäubungsmittel, die Covid-Patienten erhalten, die beamtet werden müssen. Auch Vitaminlösungen seien gefragt. Auf der anderen Seite sei jedoch zeitweise die Nachfrage nach Schmerzmitteln, die bei Standardoperationen verwendet würden, zurückgegangen, erklärt Hans Wattrodt, der Technische Direktor.

Und zwar deshalb, weil seit der Coronapandemie Standardoperationen beziehungsweise elektive Eingriffe hinten angestellt würden, um die Betten vor allem für Coronapatienten verfügbar zu haben.

Von einer Nutzfläche von derzeit 12 000 Quadratmetern vergrößert sich Solupharm mit dem Anbau um 10 000 auf 22 000 Quadratmeter. Auf 2000 Quadratmetern wird ein Reinraum für die Produktion entstehen. In solchen Räumen wird die Luft speziell gefiltert, damit unter höchsten Hygienebedingungen und ohne störende Partikel in der Luft die Lösungen hergestellt werden können. Im Reinraum werden auch spezielle Fußböden und Wände verbaut. Neben 2500 Quadratmetern für die Befüllung ist auch ein Bereich für die Verpackung vorgesehen. Solupharm etikettiert auch vor Ort. Melsungen ist einzige Produktionsstätte.

Für den Anbau wurden knapp 30 000 Kubikmeter Erde abgetragen, die hinter dem Gebäude in Richtung Adelshausen zu einem Wall aufgeschüttet wurden. Dieser wird noch begrünt, sagt Architekt Volker Wenz, der seit 13 Jahren die Bauprojekte bei Solupharm begleitet. Für das Unternehmen ist es die siebte Erweiterung. Der Wall soll den Adelshäusern als Lärm- und Sichtschutz dienen. Die Produktion an sich ginge zwar leise vonstatten, jedoch gebe es Lastwagenverkehr. Die Firmen, die die Bauarbeiten ausführen, seien überwiegend aus der Region, sagt Wenz. „Überall, wo es möglich ist, haben wir lokale Unternehmen im Einsatz.“

Die jüngste Erweiterung des bestehenden Gebäudes wurde Ende 2020 fertiggestellt. Die Gebäudeteile, in dem Büroräume und die mikrobiologische Abteilung untergebracht sind, wurden um je ein Stockwerk erweitert. Ende dieses Monats sollen die Hochbau-Arbeiten für den Anbau starten und wenn alles gut läuft, sollen schon in eineinhalb Jahren die ersten Medikamente im neuen Gebäude hergestellt werden. (Carolin Hartung)

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