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Verbotsschild für Panoramaweg in Melsungen sorgt für Empörung bei Anwohnern

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Von: Kerim Eskalen

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Der beliebte Panoramaweg in Melsungen ist saisonal gesperrt – von November bis März soll ihn kein Spaziergänger nutzen. Viele Anwohner ignorieren die Vorgabe.

Melsungen – Ein Fall aus der Kategorie: Das soll noch einer verstehen. Bei einem Waldstück in der Nähe der Gisbertzstraße in Melsungen staunen Fußgänger seit einiger Zeit nicht schlecht. Denn dort wurde der Panaromaweg, eine beliebte Strecke für Spaziergänger, für Fußgänger von November bis März gesperrt. Eine Information für die Anwohner gab es seitens der Stadt nicht. Die Anwohner verstehen die Sperrung nicht und nutzen den Weg weiterhin.

Für die Anwohner ist das neue Schild ein Ärgernis: „Das ist doch total bescheuert“, sagt Irmtraud Mänz. „Laut dem Schild dürfen wir in der Zeit hier nicht mehr langlaufen.“ Früher sei der Weg sogar extra für die Kinder zum Schlittenfahren genutzt worden.

Panoramaweg in Melsungen: Anwohner haben kein Verständnis für Verbotsschild

Jahrzehntelang habe es Schilder gegeben mit der Aufschrift „Hier wird nicht gestreut“ und „Betreten auf eigene Gefahr“. „Für Kinder gibt es in Melsungen immer weniger Möglichkeiten, etwas zu unternehmen und nun wird der Weg, eine Bobbahn, ohne Erklärung gesperrt“, sagt Mänz.

Auch Anwohner Achim Waßmuth ärgert sich über die Schilder: „Was soll diese Aktion bewirken? Besonders wenn jeder gegen das Schild verstößt“, sagt Waßmuth. „Wenn es nicht so ärgerlich wäre, wurde ich mich kaputtlachen.“ Er vermute, dass sich irgendwer über die frühere Rodelbahn beschwert habe. Die Reaktion sei nun mit insgesamt vier Schildern den Weg für Fußgänger zu sperren.

Der Panoramaweg in Melsungen ist saisonal gesperrt: Irmtraut Mänz steht vor dem Betreten-Verboten-Schild auf dem Panoramaweg in Melsungen. Melsunger nutzen ihn trotz vermeintlicher Sperre weiterhin.
Irmtraud Mänz steht vor dem Betreten-Verboten-Schild auf dem Panoramaweg in Melsungen. Melsunger nutzen ihn trotz vermeintlicher Sperre weiterhin. © Kerim Eskalen

Kinder sollen im Winter auf Panoramaweg in Melsungen Schlittenfahren können

Das Straßenschild wurde extra zum Wohle der Anwohner aufgestellt, heißt es von der Stadt Melsungen. Es habe dafür einen Magistratsbeschluss gegeben. Die Idee dahinter sei, dass die Kinder von November bis März auf dem Weg Schlittenfahren können und während der Wintermonate nicht gestreut werde.

Dennoch verstehe man die Situation der Anwohner: „Wir verstehen, dass das Schild auf die Anwohner etwas irritierend wirkt, aber das Schild war notwendig“, heißt es von der Stadt. Entscheidend sei hier vor allem die Haftungspflicht, denn nur mit dem Schild hafte die Stadt nicht länger für Unfälle auf dem nicht mehr gestreuten Panoramaweg.

Verbotsschild in Melsungen: Reaktion auf Beschwerde der Anwohner?

„Wir haben auf die Beschwerden der Anwohner reagiert, dass die Kinder dort nicht mehr rodeln können“ teilt das Ordnungsamt mit. Aus rechtlichen Gründen müsse man das Schild anbringen, da nur bei einer Vollsperrung des Panoramweges für Fußgänger, die Stadt nicht mehr haftet.

Ein Mann streut im Winter
Die Stadt Melsungen hat mit dem Verbotsschild die Haftung mehr. © Ralph Peters/Imago

Die alten Schilder mit „Hier wird nicht gestreut“ oder „Betreten auf eigene Gefahr“ seien dagegen nicht rechtskräftig. „Wir haben den Wunsch der Anlieger beherzigt“, teilt das Ordnungsamt mit. „Und jetzt versuchen wir zu helfen und es ist auch falsch.“ Auch der Vorwurf einiger Anwohner, dass der Weg dennoch gestreut wurde, verneint das Ordnungsamt vehement. „Keiner unserer Straßendienste streut auf dem Weg.“

Trotz Sperrungsschild können Fußgänger den Weg weiter benutzen. Sie übernehmen jedoch die alleinige Haftung, falls etwas passieren sollte. Jedoch plane das Ordnungsamt neue Schilder zu bestellen, um Klarheit für die Melsunger zu schaffen.
(Kerim Eskalen)

Bei einem Übungsflug der Bundeswehr über Nordhessen blendet ein Mann den Piloten mit einem Laser vom Boden. Nun wurde am Amtsgericht Melsungen ein Urteil gesprochen.

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