Gute Nachrichten vom NVV
Züge sollen 2022 stoppen: RT-Haltepunkt Schwarzenberg könnte früher kommen
Die Schwarzenberger könnten ein Jahr früher in die Regiotram (RT) einsteigen als geplant. Ortsvorsteher Timo Riedemann hat die Nachricht vom Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) bekommen, dass der Bau der Haltestelle 2022 beginnen kann.
Melsungen - Das wäre ein Jahr früher als zuletzt gemeldet (2023) – und ein Jahr später als ursprünglich geplant (2021). Riedemann ist noch verhalten optimistisch und sagt: „Wir glauben es erst, wenn der Bagger in Schwarzenberg steht und arbeitet.“
Briefe an Abgeordnete
Denn seit mehr als 20 Jahren beschäftigt das Thema die Schwarzenberger und ihre jeweiligen Ortsbeiräte. Nach der Entscheidung der Bahn, die Strecke für Bauarbeiten erst 2023 freizugeben, hat der Ortsbeirat Briefe an alle Abgeordneten des Landes und des Bundes, sogar an Bundeskanzlerin Merkel, geschrieben. Ministerpräsident Volker Bouffier teilte Timo Riedemann in einem Brief mit, dass das hessische Verkehrsministerium Kontakt mit Ronald Pofalla aufgenommen habe, dem Vorstand für Infrastruktur der DB AG.
NVV und DB Netz
Vor wenigen Tagen hat der NVV eine Nachricht der Deutschen Bahn erhalten. Darin teilt sie mit, dass die Sperrpausen der Bahnstrecken intern noch mal überprüft worden seien – und nun eine Verschiebung doch möglich sei.
Die DB Netz teilt auf HNA-Anfrage gestern mit: „Baumaßnahmen im Bahnbetrieb müssen frühzeitig geplant werden, um den Bahnverkehr möglichst wenig zu beeinträchtigen. Für jede Baumaßnahme benötigen wir daher eine Sperrpause. Im vorliegenden Fall prüfen wir, ob wir die Sperrpause bereits für 2022 einplanen können.“
NVV-Sprecherin Sabine Herms sagt: „Wir nehmen die DB beim Wort.“ Viele Partner hätten ihren Teil dazu beigetragen, dass die Sperrpausen erneut überprüft worden seien. Allen voran Landrat Winfried Becker als Aufsichtsratsmitglied des NVV, aber auch der Ortsbeirat durch die Briefe an Politiker.
Vorteile
Ein Haltepunkt würde wieder mehr Mobilität ins Leben der Schwarzenberger bringen, sagt Ortsvorsteher Riedemann, und die Lebensader in Richtung Melsungen und Kassel würde belebt. Es gebe zwar das MegMobil, aber jede Woche würden sich ältere Schwarzenberger bei ihm als Ortsvorsteher beschweren, dass sie nicht direkt dorthin kommen, wo sie hinwollten und weitere Fußwege in Kauf nehmen müssten.
Ein Problem haben auch die Schwarzenberger Schüler: Nach der fünften Stunde können sie nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren. „Sie müssen immer bis nach der sechsten Stunde warten, erst dann fährt ein Bus“, sagt Riedemann.
Das gelte für Schüler der weiterführenden Schulen und für Grundschüler der Christian-Bitter-Schule. Deshalb würden viele Eltern ihre Kinder nach Schulschluss abholen. „Mit einem Haltepunkt würde auch dieser Teil der Elterntaxis wegfallen.“ (Claudia Feser)