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Gerda und Siegfried Bulat aus Morschen feiern heute Diamantene Hochzeit

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Von: Kerim Eskalen

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Können auch nach 60 Jahren nicht die Augen voneinander lassen: In der Ehe von Siegfried und Gerda Bulat gilt: gemeinsam durch dick und dünn.
Können auch nach 60 Jahren nicht die Augen voneinander lassen: In der Ehe von Siegfried und Gerda Bulat gilt: gemeinsam durch dick und dünn. © Kerim Eskalen

„Nach einem Streit nicht sofort alles hinwerfen, dann kann eine Liebe ewig halten“ – So erklärt Siegfried Bulat aus Neumorschen das Geheimnis der guten und langen Ehe mit seiner Frau Gerda.

Morschen – Gerda Bulat (79), gebürtig Berndt, und Siegfried Bulat (81) feiern heute ihre Diamantene Hochzeit. Seit 60 Jahren sind die beiden miteinander verheiratet. Die Bulats haben einen Sohn und eine Tochter. Dazu kommen noch zwei Enkel und einen Urenkel.

Kennengelernt haben sich die Westfalen im Jahr 1957 in Dortmund. „Gerda ist jeden Tag mit ihrem Petticoat (Fahrrad) an dem Laden vorbeigefahren wo ich meine Ausbildung gemacht habe“, sagt Siegfried Bulat. „Da habe ich mich in sie verliebt.“ Während Gerda in einem Lebensmittelgeschäft nebenan gearbeitet und versucht hat, Aufträge per Fahrrad reinzuholen, hat Siegfried eine Ausbildung zum Schmied gemacht.

Nachdem er sie immer wieder vorbeifahren sah, haben sie sich näher kennengelernt: „Es hat einfach gefunkt“, sagt Gerda Bulat. Von da an verbrachten sie fast jeden Tag miteinander. Am 8. März 1963 gaben sich die beiden in Dortmund das Ja-Wort.

Liebe auf den ersten Blick: Geheiratet haben die beiden am 8. März 1963 in Dortmund.
Liebe auf den ersten Blick: Geheiratet haben die beiden am 8. März 1963 in Dortmund. © Privat

Allerdings sei das Leben in Dortmund sehr teuer gewesen, weswegen sie sich entschieden hätten, nach Hessen zu ziehen. „Meine Eltern lebten damals in Morschen“, sagt Siegfried Bulat. „Deshalb und wegen der niedrigeren Kosten zogen wir hierher.“

„Was andere Leute kaufen, machen wir einfach selbst“

1969 bauten sie dann ihr Haus neben dem Grundstück seiner Eltern, in dem sie heute noch leben – alles in Eigenregie: „Was andere Leute sich kaufen, machen wir einfach selber. Ich habe beim Haus sogar die Decke gegossen“, sagt Gerda.

In Hessen haben sich beide aus finanziellen Gründen umgeschult: „Eine Woche dauerte das. Wir haben dann bei „T und N“ für die Fernmeldetechnik in Morschen gearbeitet. Das war ein Unternehmen bei der Post für die Telekom“, sagt Siegfried. Gerda hat dort bis 1979 als Löterin gearbeitet, während ihr Mann als Fernmeldemonteur bis zur Rente tätig war.

Mit dem Wohnwagen durch Europa

Doch nicht nur die heimischen Umbauvorlieben gehen sie gemeinsam an. Zusammen sind beide seit 25 Jahren im Schützenverein in Neumorschen. Dort hat das Ehepaar diverse Titel, wie zum Beispiel die Hessischen Schützenmeisterschaften eingefahren.

Daneben stand lange Zeit ein weiteres Hobby hoch im Kurs: das gemeinsame Reisen. „Wir haben uns in den Siebzigerjahren extra einen Wohnwagen gekauft. In unseren Urlauben haben immer wieder mal Länder bereist“, sagt Gerda Bulat. Dazu gehören Länder wie Niederlande, Spanien und Kroatien.

Das schönste Urlaubserlebnis hatten sie im kroatischen Dubrovnik, bei der sie mit einem eigenen Motorboot die Küsten abgefahren sind. Dafür hatte Siegfried Bulat extra einen Küsten- und Binnenführerschein gemacht. Nach ihrem zweiten Kind im Jahr 1979 sind sie nur noch in den Urlaub geflogen. Zu groß wäre der Aufwand mit dem Wohnwagen gewesen.

Schwimmbäder im eigenen Haus gebaut

Doch auch im Urlaub hatte sie das Thema Bauen nicht losgelassen: „Da kamen uns die besten Ideen“, sagt Gerda. „So kamen wir auf den Bau von zwei Schwimmbädern und der Umbau vom Schwimmbad zum Wintergarten“, erzählt Siegfried.

Seine Frau hatte als letztes Projekt die Idee, den Wintergarten zum Schwimmbad zurückzubauen und eine Glasplatte über das Wasser zu setzen. „Aber mein Mann hat es verboten. Irgendwann ist es genug“, sagt Gerda und lacht.
(Kerim Eskalen)

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