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Notunterkunft in Körle: Container für Flüchtlinge sind da

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Von: William-Samir Abu El-Qumssan

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Notunterkunft für Flüchtlinge: In Wohncontainern werden die Menschen unterkommen. Der Standort neben dem Sportplatz des FC Körle kam nicht bei allen Körlern gut an.
Notunterkunft für Flüchtlinge: In Wohncontainern werden die Menschen unterkommen. Der Standort neben dem Sportplatz des FC Körle kam nicht bei allen Körlern gut an. © William Abu El-Qumssan

In Körle ist neben dem Sportplatz eine Notunterkunft entstanden. 29 Container wurden dort aufgebaut. Bis zur Ankunft der Flüchtlinge dauert es aber noch.

Körle – Der Aufbau der Notunterkunft für Flüchtlinge in Körle ist abgeschlossen. Für etwas mehr als 50 Menschen ist dort eine Wohncontainer-Siedlung auf dem Hartplatz nahe des Sportplatzes des FC Körle entstanden. Die Flüchtlinge werden voraussichtlich zwischen Ende März und Anfang April in Körle ankommen. Der Standort sorgte jüngst an einem Info-Abend für rege Diskussionen.

Auf dem Hartplatz wurden 29 Container der Firma Zeppelin aufgestellt. Das berichtet der zuständige Projektleiter André Krell. Der Aufbau wurde am Donnerstag abgeschlossen. Der Landkreis Schwalm-Eder ist für die Betreuung der Notunterkunft zuständig. Außerdem wird es einen Betreiber geben. Dieser steht aktuell noch nicht fest. Der Betreiber soll laut Kreis acht bis zwölf Stunden am Tag vor Ort sein. Eine nächtliche Betreuung gibt es nicht.

Notunterkunft in Körle: Vier Flüchtlinge pro Container

In den 14 Schlafcontainer ist jeweils Platz für bis zu vier Flüchtlinge. Pro Container sollen laut Landkreis nur Menschen einer Nationalität untergebracht werden. Am Info-Abend hatten die Verantwortlichen des Kreises mitgeteilt, dass die Menschen voraussichtlich aus Syrien, Afghanistan, Iran und Irak kommen werden.

Neben den Schlafcontainern gibt es einen Küchen- und einen Waschmaschinen-Container. Außerdem stehen auf dem Gelände je zwei Dusch- und WC-Container. Zusätzlich gibt es zwei Aufenthaltsräume, die aus je drei Containern bestehen, erklärt Krell. Für den Betreiber sind außerdem drei Container für Büros und Lager vorgesehen. Auf dem Schotterplatz vor dem Kleinfeld wurden entgegen der Aussagen der Kreisvertreter beim Info-Abend keine weiteren Container platziert.

In den Schlafcontainern gibt es neben zwei doppelstöckige Betten noch einen Kühlschrank und Stauraum für Kleidung.

Notunterkunft in Körle: Kritik am Standort

Bei der Info-Veranstaltung vergangene Woche kamen rund 80 Körler, um ihre Gedanken zu der Notunterkunft zu äußern. Der Standort war eines der Themen. So hieß es zum Beispiel, dass der Standort wegen der nahe liegenden Grundschule und des Neubaugebiets Mühlenfeld/Riesenrain nicht ideal wäre. Der Multifunktionsplatz sei wesentlich geeigneter.

Darauf erwiderte Körles Bürgermeister Mario Gerhold, dass bei dem Multifunktionsplatz keine Kanalanschlüsse vorhanden sind. Das sei aber Voraussetzung für die Notunterkunft. Auf dem Hartplatz ist das gegeben.

Der Standort sei für die Flüchtlinge sehr dezentral gelegen, lautete eine weitere Kritik am Standort. Die Wege zur Ortsmitte und zur Regiotram nach Kassel und Melsungen seien recht weit.

Aufbau abgeschlossen: 29 Container stehen auf dem Kleinfeld.
Aufbau abgeschlossen: 29 Container stehen auf dem Kleinfeld. © William Abu El-Qumssan

André Teumer-Weißenborn vom Schwalm-Eder-Kreis erklärte an dem Abend, dass die Anbindung in Körle im Vergleich zu anderen Unterkünften im Kreis sehr gut sei. Von den Anwesenden wurde auch ein Grundstück hinter dem Netto-Markt am Ortsausgang ins Spiel gebracht. Mit dieser habe sich der Landkreis auch beschäftigt, teilte Teumer-Weißenborn mit. Doch die Antwort des Grundstücksbesitzers sei negativ ausgefallen.

Gerhold hielt im Anschluss an die Diskussionen fest, dass er aus den Beiträgen keinen besseren Vorschlag herausgehört habe. Und es habe auch nicht so geklungen, als würden die Körler die Berglandhalle oder das Dorfgemeinschaftshaus in Empfershausen als Unterkünfte bevorzugen. Diese Lösung wollten sowohl der Landkreis als auch die Gemeinde möglichst vermeiden, um Schul- und Vereinsaktivitäten nicht einzuschränken.

Teumer-Weißenborn gab auch zu bedenken, dass die Container-Unterkunft die teuerste Variante für den Landkreis darstellt. Zu den genauen Kosten machte der Kreis bis Redaktionsschluss keine Angaben. (William Abu El-Qumssan)

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