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Polizei schnappt Dieb von Nazi-Unikaten

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Von: Damai Dewert

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Schwalm-Eder. Die Melsunger Polizei hat einen kuriosen Einbruchdiebstahl aufgeklärt. Aus einem Herrschaftshaus in Felsberg-Altenburg waren Weltkriegs-Devotionalien, Silberschmuck, Gemälde, antike Waffen und mehr gestohlen worden.

Als Täter gilt ein Mann aus Felsberg, der einen der Einbrüche bereits gestanden haben soll.

Das Diebesgut stammt aus dem Nachlass von Hans von Boineburg-Lengsfeld, der auch Retter von Paris genannt wird. Von Boineburg war Kommandant von Groß-Paris und Mitverschwörer der Operation Walküre, mit der Hitler getötet und das 3. Reich beendet werden sollte. Gestohlen worden war Ende April bei zwei Einbrüchen in das unbewohnte Haus unter anderem auch die einzige existierende Standarte des Kommandanten von Groß-Paris und andere Unikate aus dem I. und II. Weltkrieg, berichtet die Polizei.

Der Polizei gelang es mithilfe des jetzigen Eigentümers aus der Schweiz die Spur der seltenen Gegenstände zu verfolgen. Einen Teil des Diebesgutes stellten jetzt Polizeibeamte in Schweden sicher.

"Einzelne Stücke tauchten auf einer Internet-Plattform für Militaria-Artefakte auf", berichtet Jürgen Klotzbach, stellvertretender Leiter der Melsunger Polizeistation. Der schwedische Betreiber und Händler habe angegeben, die Stücke von einem Zwischenhändler aus Recklinghausen erhalten zu haben. Außerdem habe er schon damals den Verdacht geäußert, dass es sich um Diebesgut handeln könnte. Der Zwischenhändler habe daraufhin die deutsche Polizei informiert. Es wurde also zweigleisig ermittelt.

Am Dienstag durchsuchte die Polizei die Wohnung des Tatverdächtigen und entdeckte dort Teile der Beute. Der Felsberger sei auf freiem Fuß, da keine Fluchtgefahr bestehe. Als Motiv habe der Mann Schulden angegeben. Die Ermittlungen laufen noch. Der Sammlerwert der Gegenstände sei schwer zu beziffern, sagt Klotzbach.

Von Damai D. Dewert

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