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Biber hilft bei Renaturierung der Pfieffe - 1,3 Millionen Euro vom Land Hessen

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Von: Barbara Kamisli

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Ufer der Pfieffe bei Mörshausen ist vorbereitet: Bürgermeister Andreas Rehm zeigt eine Stelle, wo jetzt Bäume entfernt wurden, um weitere Arbeiten zur Renaturierung möglich zu machen.
Ufer der Pfieffe bei Mörshausen ist vorbereitet: Bürgermeister Andreas Rehm zeigt eine Stelle, wo jetzt Bäume entfernt wurden, um weitere Arbeiten zur Renaturierung möglich zu machen. © Barbara Kamisli

Die ersten Bäume sind entfernt. „Und Renaturierungshelfer haben wir auch schon gefunden“, sagt Spangenbergs Bürgermeister Andreas Rehm und lacht.

Spangenberg – Die Pfieffe soll auf sieben Kilometer renaturiert werden. Dafür gab es jetzt knapp 1,3 Millionen Euro vom Land Hessen. Das ist eine Förderung von 85 Prozent der Gesamtkosten, die laut Rehm bei rund 1,5 Millionen Euro liegen.

Die Umbauarbeiten sollen in drei Abschnitten erfolgen, der erste Abschnitt ist in der Ausschreibung, sagt Rehm. Die Renaturierung diene auch dem Hochwasserschutz, besonders im Ortsteil Mörshausen.

Die Pfieffe wird an einigen Stellen aufgeweitet werden, es werden Flutmulden entstehen, teilweise wird auch der Lauf verlegt.

Fischtreppe wird ertüchtigt

Die Stadt habe in weiten Teilen links und rechts des Bachlaufes Uferstreifen erworben, um die Aufweitungen und Laufverlegungen umsetzen zu können und auch um den Gewässerunterhalt zu vereinfachen, sagt Bürgermeister Rehm.

Auch eine bestehende Fischtreppe am Wehr am Hospitalspark werde im Zuge der Arbeiten entlang der Pfieffe wieder ertüchtigt sowie Wanderhindernisse beseitigt, damit die Fische wieder wandern können.

Etwa 100 Biber leben im Schwalm-Eder-Kreis

Die Population der Biber im Schwalm-Eder-Kreis entwickelt sich kontinuierlich gut. „Die Reviere an den Hauptflüssen Fulda, Eder und Schwalm sind besetzt“, sagt Gerd Teigeler vom Nabu Schwalm-Eder. Auch an den Nebenflüssen seien bereits viele Reviere besetzt. Im Schwalm-Eder-Kreis ist der Biber seit rund zwölf Jahren wieder heimisch, sagt Teigeler. „Es gibt zwischen 30 und 35 Reviere in denen etwa 100 Exemplare leben“, sagt er.

Da man im Durchschnitt von 3,5 Tieren pro Revier ausgehe. Hessenweit gebe es 1500 Tiere, bundesweit 40 000 Tiere. 1986/87 seien 18 Tiere aus Dessau im Spessart ausgewildert worden und hätten sich seitdem stetig in Hessen verbreitet.

Wann die Arbeiten genau beginnen können, hänge auch vom Zeitplan der Unternehmen ab, die letztendlich den Auftrag erhalten. „Die Baumfällarbeiten haben wir zum Glück jetzt schon vergeben können“, sagt Rehm. Denn nach dem 28. Februar dürften keine Bäume mehr gefällt werden, aber man wolle vorbereitet sein, wenn dann ein Unternehmen für die nächsten Schritte gefunden worden sei.

Haben sich an der Pfieffe angesiedelt: Zwei Biberfamilien leben bei Spangenberg.
Haben sich an der Pfieffe angesiedelt: Zwei Biberfamilien leben bei Spangenberg. © Ingo Kühl
Haben sich an der Pfieffe angesiedelt: Zwei Biberfamilien leben bei Spangenberg.
Haben sich an der Pfieffe angesiedelt: Zwei Biberfamilien leben bei Spangenberg. © HNA-Grafik

„Wir schützen die Artenvielfalt und damit auch unser Leben und unsere Zukunft. Durch die Renaturierung können ursprüngliche heimische Gewässerlebewesen wie Bachforelle und Groppe wieder wandern und finden neuen Lebensraum“, sagt die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis ‘90/Die Grünen) kürzlich bei der Übergabe des Förderbescheides.

Einen Lebensraum haben auch die Renaturierungshelfer an der Pfieffe gefunden. Denn laut Bürgermeister Rehm handelt es sich dabei um zwei Biberfamilien, die an dem Fuldazufluss in Spangenberg heimisch geworden sind.
(Barbara Kamisli)

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