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Streit um Verkehrsspiegel in Pfieffe - Sicherheit gefährdet

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Von: Kerim Eskalen

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Verkehrsspiegel verstößt gegen Regularien: Finanziert wurde der Verkehrsspiegel vom Anlieger und der Dorfgemeinschaft. Bei einer Verkehrsschau wurde sein Zweck infrage gestellt.
Verkehrsspiegel verstößt gegen Regularien: Finanziert wurde der Verkehrsspiegel vom Anlieger und der Dorfgemeinschaft. Bei einer Verkehrsschau wurde sein Zweck infrage gestellt. © Kerim Eskalen

Sie haben immer ein Ohr für das, was die Menschen in ihrem Ort beschäftigt: die Ortsvorsteher. In unserer Serie Ortstermin stellen wir sie, ihren Ort und ihre Ziele in loser Folge vor. Heute: Pfieffe

Pfieffe – Ein Ort mit vielen ausgeglichenen Menschen, so beschreibt Volker Jakob sein Heimatdorf. Seit 25 Jahren ist er Ortsvorsteher von Pfieffe. Dabei wird der 74-Jährige nicht müde, über das „Latschendorf“ zu schwärmen. In der Umgebung wurde Pfieffe so genannt, weil sie für ihre eigens angefertigten Latschen berühmt waren.

Die Pfieffer Latschen: Ortsvorsteher Volker Jakob ist besonders stolz auf das DGH in Pfieffe.
Die Pfieffer Latschen: Ortsvorsteher Volker Jakob ist besonders stolz auf das DGH in Pfieffe. © Kerim Eskalen

Besonders stolz ist Jakob auf das rege Vereinsleben in dem 460-Einwohner-Dorf. Allerdings habe das Dorf auch einige Probleme auf der Agenda, bei dem besonders eines für Unverständnis beim Ortsvorsteher sorgt:

Der Verkehrsspiegel soll entfernt werden

Bei einer Verkehrsschau, (Überprüfung der Straßenausstattung) wurde ohne Anwesenheit des Ortsbeirates entschieden, den Verkehrsspiegel an der Waldkappeler Straße zu entfernen.

Das sorgt beim Pfieffer Ortsvorsteher für Kopfschütteln: „Ich wehre mich dagegen, ihn abzuhängen. Wenn ich von der Weißenburgstraße auf die Waldkappeler Straße abbiegen möchte, kann ich rechts nicht die Straße einsehen“, sagt Jakob. „Denn dort sind die Parkplätze von externen Monteuren.“

Vor mehreren Jahren habe der ortsansässige Bernd Böde das Haus an der Waldkappeler Straße gekauft und vor dem Verfall gerettet. Dieses vermietet er nun an Monteure, die in der Nähe arbeiten. Häufig würden diese ihre Transporter vor der Haustür parken und damit die Sicht behindern. „Der Ortsbeirat wurde angesprochen, weil die Straße nach Bischofferode nicht einsehbar ist“, sagt Jakob.

Ein Antrag für einen Verkehrsspiegel wurde jedoch abgelehnt. Also beschloss man in Pfieffe einen eigenen Spiegel für 500 Euro zu kaufen: „Den Spiegel haben jeweils zur Hälfte Bernd Böde und die Ortsgemeinschaft bezahlt“, sagt Jakob. Nun sei entschieden worden, dass er nicht nur zu klein sei, sondern auch keinen Mehrwert habe. Einen Ersatz wird es nicht geben.

Nachwuchs für Vereine fehlt

Großes Kopfzerbrechen bereite dem 74-Jährigen der Mitgliederschwund in den ortsansässigen Vereinen. „Wir haben in Pfieffe sechs Vereine. Auf der anderen Seite aber zu wenige Mitglieder und freiwillige Helfer“, sagt Jakob.

Zudem gebe es zu wenig Kinder, die in der Zukunft nachrücken könnten. Einige Mitglieder kämen inzwischen von den umliegenden Ortschaften. Zudem verursachten Vereine, wie die Freiwillige Feuerwehr, der Fußballverein Jahn Pfieffe und der Schützenverein hohe Kosten.

Eine positive Meldung gebe es im Pfieffer Vereinsleben dennoch: Die Streitigkeiten zwischen den Vereinen hätten aufgehört. „Der Dorffrieden wird hier nicht länger gestört“, sagt Jakob.

Bangen um Radweg zwischen Pfieffe und Spangenberg

Bereits seit mehreren Jahren soll zwischen Spangenberg und Pfieffe ein Radweg entlang des Bachs Pfieffe gebaut werden.

Denn die Straße sei außerorts wegen zu schnell fahrenden Autos ein Risikofaktor für Radfahrer. Nachdem das Projekt immer wieder Rückschläge erlitten habe, stehe es nun vor dem Aus.

Für die Schwierigkeiten seien momentan vor allem zwei Gründe verantwortlich: Zum einen wachse auf dem Feldweg und Baugrund für den Radweg Schwarzdorn, der unter Naturschutz steht. Ein Zurückschneiden oder gar Entfernen wäre eine Straftat. Bei einem Bau des Radweges müsste dieser also um den Schwarzdorn gebaut werden.

Zum anderen wurde ein Biber an der Abzweigung Richtung Landefeld gesichtet. Mehrere Baumstämme habe das Tier bereits angenagt.

Da er auch unter Naturschutz stehe, komme ein Radweg momentan an dieser Stelle nicht infrage. „Ich glaube nicht mehr, dass es noch funktioniert“, sagt Jakob.

„Das schönste DGH im Spangenberger Bereich“

„Wir haben das schönste Dorfgemeinschaftshaus im Spangenberger Bereich“, schwärmt der Ortsvorsteher. Im Jahr 2012 wurde es renoviert und bietet Platz für über 100 Personen bei Feiern.

Zudem hat es eine Küche mit Kühlraum. Im Obergeschoss gibt es einen Jugendraum, den Jugendliche zum Feiern mieten können, berichtet der Ortstvorsteher.
(Kerim Eskalen)

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