Domfestspiele feuern Geschäftsführer Thomas Groß fristlos

Die fristlose Kündigung durch den Aufsichtsrat der Domfestspiele will Geschäftsführer Thomas Groß nicht hinnehmen. Er kündigt ein juristisches Nachspiel an.
Bad Gandersehim – Die Gandersheimer Domfestspiele gGmbH haben den bisherigen kaufmännischen Geschäftsführer, Thomas Groß, fristlos gekündigt. „Wir hatten den Verdacht auf Unregelmäßigkeiten und hatten daher unseren Wirtschaftsprüfer mit einer Sonderprüfung beauftragt“, erklärte Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Schwarz. „Leider wurden unsere Vermutungen in dem jetzt vorgelegten Prüfbericht bestätigt“
Hinweise auf Vorteilsnahme seien nach Schwarz´ Worten durch den Wirtschaftsprüfer bestätigt worden, sodass eine sofortige Trennung unumgänglich gewesen sei. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei nicht mehr möglich. Der Kündigungsbeschluss im Aufsichtsrat fiel laut Mitteilung einstimmig.
Groß selbst hat sich vor dem Hintergrund der Kündigung telefonisch aus seiner österreichischen Heimat bei der HNA gemeldet. Er sei „schockiert“ über die Vorwürfe gegen ihn. Die Entlassung werde ein juristisches Nachspiel haben, kündigte er an. Weder ihm noch seinem Anwalt seien die Vorwürfe konkretisiert worden. Das Ergebnis des Wirtschaftsprüfers liege ihm nicht vor.
Dabei verweist er auf die vergangenen Jahre, die unter seiner kaufmännischen Leitung gut gelaufen seien. „Ich habe es geschafft, die Domfestspiele über die Krise zu bringen“, erinnert er dabei an die schwierigen Coronajahre. Eine Rückkehr in die Geschäftsführung schließt auch er aus.
Groß war seit dem 1. April 2019 Geschäftsführer der Domfestspiele. Vor seiner Tätigkeit in der Kurstadt war der Wiener kaufmännischer Geschäftsführer eines Opernfestivals in Niederösterreich. Er hat einen Master der Universität Wien in Kulturmanagement und war unter anderem als Produktionsleiter für die europäischen Kulturhauptstädte Marseille und Kosice tätig.
Die Suche für eine Nachfolge in Bad Gandersheim ist bereits angelaufen. Aktuell ist Intendant Achim Lenz alleiniger Geschäftsführer. Für den Vertretungsfall sei die langjährige Verwaltungsmitarbeiterin der Domfestspiele, Catrin Reich, zur Prokuristin berufen worden.
Für die Vorbereitung der im Mai mit den Proben beginnenden neuen Spielzeit ergeben sich laut Domfestspiel-Sprecher Frank Bertram keinerlei Beeinträchtigungen durch die Entlassung von Groß. „Der Kartenvorverkauf läuft sehr gut und besser als in den vergangenen Jahren“, betont auch Schwarz.. (Olaf Weiss)