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Herr Lenz macht Theater

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Von: Axel Janßen

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Bereits zum dritten Mal in Bad Gandersheim: Dominik Müller ist diesmal in „Frühstück bei Tiffany“ zu sehen.
Bereits zum dritten Mal in Bad Gandersheim: Dominik Müller ist diesmal in „Frühstück bei Tiffany“ zu sehen. © Axel JAnssen

Mit der Begrüßung des Ensembles und einem anschließenden Fest starteten die 64. Gandersheimer Domfestspiele in die heiße Probenphase. 19 Schauspieler stellten sich auf der Stiftsfreiheit vor der noch ungeschmückten Bühne dem interessierten Publikum.

Bad Gandersheim – Bürgermeisterin Franziska Schwarz begrüßte mit sichtlicher Freude neue und bereits bekannte Gesichter im Ensemble. Nach Grußworten von Joachim Stünkel, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Festspiele, Pfarrer Jürgen Giszas von der gastgebenden Stiftskirchengemeinde und Wiebke Ruf als stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins ging Intendant Achim Lenz kurz auf das diesjährige Programm ein, bei dem mit dem Familienstück „Robin Hood“, „Graf von Monte Christo“, dem großen Abba-Festival „Dancing Queen“ und dem Musical „My Fair Lady“ auch wieder das beliebte Ein-Personenstück „ Frühstück bei Tiffany“ wiederaufgenommen wurde. Anschließend ging es auf die kleine Bühne auf der Stiftsfreiheit, wo sich alle Schauspieler mit einem selbst gewählten Programm vorstellten.

Nadine Kühn: neu im Ensemble und hungrig aufs Tanzen.
Nadine Kühn: neu im Ensemble und hungrig aufs Tanzen. © Janßen, Axel

Neu im Ensemble ist Nadine Kühn, die stimmlich mit einem Disco-Song der 80er-Jahre überzeugte. Dominik Müller – begleitet von Ferdinand von Seebach, der auch die Musik zum „Graf von Monte Christo“ komponierte – zeigte als erster der männlichen Schauspieler die neue Männermode des Sommers: Hosen, die zwischen Dreiviertel- und Sieben-Achtel-Länge changierten und angesichts des wechselhaften Wetters eigentlich frösteln ließen. Frank Bahrenberg ist bereits aus „Spamalog – die Ritter Kokosnuss“ aus der vergangenen Spielzeit bekannt und stellte sich mit einem Elvis-Presley-Song vor. Eva Paulina Loskas Monolog im leichten rot-weißen Sommerkleid ging im Lärm der Bierbude unter – leider schätzten nicht alle Besucher auf dem Platz die Performance auf der Bühne.

Über Demenz und das Glück, Dinge zu vergessen sang Sven Olaf Denkinger, seit Jahren Stammgast bei den Festspielen. Als Anni-Frid im Abba-Musical wird Jessica Trocha zu hören sein, die sich über die Liebesgeräusche ihre Nachbarn musikalisch lustig machte. Auch sie ist neu im Ensemble. Ebenfalls ein neues Gesicht ist Bas Timmers, der im „Graf von Monte Christo“ und in „Robin Hood“ auftritt.

Miriam Schwan übte mit dem Publikum für das Jodeldiplom.
Publikumsliebling Miriam Schwan übte mit dem Publikum für das Jodeldiplom. © Janßen, Axel

Als Powerfrau mit ausdrucksstarker Stimme zeigte sich Lucille Mareen Mayer, die auch als Musikerin mit eigener Band unterwegs ist. Sowohl im Musicalfach wie im Schauspiel ist Johannes Kiesler unterwegs, der mit „I can´t make you love me“ eine Kostprobe gab.

Viel Applaus gab es für Jan Kämmerer, der bereits in den letzten Theaterfesten sehr spezielle Songs vortrug: „Ich verprügelte die Sextouristen in Bangkok“ war sicherlich nicht für jeden verständlich, jedoch sowohl humorvoll wie kritisch sehr fein austariert. Ein wenig leise kam Noraleen Amhausend mit „Yesterday“ von den Beatles herüber, während Tim Müller – ebenfalls heftig beklatscht –mit „Can´t stand still“ genau den Inhalt des Songs auf der kleinen Bühne performte. Ebenfalls neu ist Ellen Kärcher („What I did for Love“ aus „A Chorus Line“).

Ein kurzes Gedicht von Hölderlin gab es von Paul Schaeffer, dann improvisierte sich Rudi Klein durch „Faith“ von George Michael, bevor Schauspiel-Schwergewicht Dirk Hinzberg Intendant Achim Lenz interviewte und feststellte, dass „Herr Lenz ja doch nur Theater macht“.

Ebenfalls im „Graf von Monte Christo“ sowie in „My Fair Lady“ wird Ben Ossen zu hören sein, der sich mit „This is the Moment“ in die Herzen des Publikums sang.

Den Höhe- und Schlusspunkt setzte dann Guido Kleineidam, langjähriges Ensemble-Mitglied, mit der Hymne „Die Stadt Bad Gandersheim“, eine Interpretation des Brel-Chansons „Amsterdam“, in der die großen und kleinen wunden Punkte der Stadt humoristisch aufgezählt werden.

Erste Premiere der Festspiele ist das Familienstück „Robin Hood“ am 11. Juni, am 16. Juni kommt dann der „Graf von Monte Christo“ auf die Bühne.

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