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Hoffnung fürs Bad Gandersheimer Hallenbad

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Von: Axel Gödecke

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Das Hallensolebad in Bad Gandersheim mit dem Eingangsbereich.
Das Hallensolebad in Bad Gandersheim: Seit März ist es geschlossen. © Olaf Weiss

Die Gandersheimer Betriebs-Genossenschaft legt ein Rettungskonzept vor

Bad Gandersheim – Seit dem 9. März ist das Sole-Hallenbad in Bad Gandersheim dicht, geschlossen wegen Baumängeln aufgrund eines von der Stadt erstellten Gutachtens und einer Anweisung des Landkreises. Seitdem ruht der Betrieb, arbeiten die neun Beschäftigten der Betriebsgenossenschaft auf Sparflamme. Doch die Genossenschaft gibt nicht auf, setzt auf Kooperation mit der Uni Braunschweig und strebt die schnelle Wiederöffnung an.

„Seit Ende März haben wir Kontakt zur Technischen Universität Braunschweig, insbesondere mit dem Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk mit Architekt Dr. Sebastian Hoyer“, sagt Hardy Erhardt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Betriebsgenossenschaft, die das städtische Hallenbad betreibt und 1000 Mitglieder zählt.

Hardy Erhardt Betriebsgenossenschaft
Hardy Erhardt Betriebsgenossenschaft © Mennecke,Konstatin

Die Genossen setzen große Hoffnung in die Aussagen, die die Braunschweiger Experten zum Gandersheimer Hallenbad machen und die das Bad für sanierungswürdig halten. Nun hofft man, auch den Stadtrat und vor allem die Stadtverwaltung von dem überzeugen zu können, was die Experten sagen.

Nach Erhardts Worten haben die Wissenschaftler anhand von Daten der Satellitenreihe „Sentinel-1“ nachgewiesen, dass sich das Hallenbad in den vergangenen acht Jahren nicht abgesenkt habe. Die Genauigkeit liege im Millimeterbereich. Diese Satellitenüberwachung könne von der Uni in einem mehrjährigen Forschungsvorhaben auch weiter als Monitoring eingesetzt werden. Sie koste der Stadt, die den Bad-Weiterbetrieb auch wegen aus ihrer Sicht jährlicher 170 000 Euro an Monitoringkosten abgelehnt hatte, kein Geld.

Nötig seien allerdings 15 Warnsensoren zur Kontrolle der Statik im Keller, die aber nur mit 15 000 Euro zu Buche schlügen. Die Auswertung würde vom Braunschweiger Institut quasi kostenfrei im Forschungsvorhaben ausgeführt.

Für eine kurzfristige Wiederöffnung müssten aber noch Auflagen des Kreises wie Abstützungen im Keller, Rissabdichtungen an der Überlaufrinne und Mörtelauffüllungen an der Dachkonstruktion ausgeführt werden, was einige Tausend Euro kosten würde.

Die Betriebsgenossenschaft betreibt das Hallenbad bereits seit 13 Jahren, es befindet sich aber im Besitz der Stadt Bad Gandersheim. Die Kurstadt hat nach Angaben der Genossenschaft zuletzt 190 000 Euro jährlich als Zuschuss gegeben. Ob der Betrieb wieder starten kann mit den vom Landkreis geforderten Investitionen als Sofortmaßnahme, muss der Rat entscheiden.

Die Kosten für die mittelfristige Sanierung, die die TU Braunschweig als sinnvoll empfiehlt, schätzt die Genossenschaft, die 3200 Unterschriften für den Erhalt des Hallenbades gesammelt hat, auf eine halbe Million Euro. Sie bittet die Stadt Bad Gandersheim, Fördergelder dafür einzuwerben. (Axel Gödecke)

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