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Mit Minigärten im Wettstreit

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Von: Hans-Peter Niesen

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Augenmaß und Kraft: Fatjon Gjoka (links) baut die Trockenmauer, Tom Noah (rechts daneben) die Einfassung. Laura Kaldemeyer und Florian Lau bewerten die Arbeit des Teams beim Landschaftsgärtner-Cup in Bad Gandersheim.
Augenmaß und Kraft: Fatjon Gjoka (links) baut die Trockenmauer, Tom Noah (rechts daneben) die Einfassung. Laura Kaldemeyer und Florian Lau bewerten die Arbeit des Teams beim Landschaftsgärtner-Cup in Bad Gandersheim. © hans-peter niesen

Der Schweiß floss in Strömen, als die jungen Frauen und Männer bei der Gandersheimer Landesgartenschau ihre kleinen, drei mal drei Meter großen Mustergärten beim Niedersächsischen Landschaftsgärtner-Cup anlegten.

Bad Gandersheim – Für die Mini-Gärten hatten die 40 Auszubildenden unter den wachsamen Augen der Jury-Mitglieder nur fünfeinhalb Stunden Zeit. „Ich habe vor zehn Jahren selbst an dem Wettbewerb teilgenommen“, sagt Laura Kaldemeyer, die heute als Ausbildungs- und Bauleiterin in dem mittelständischen Betrieb Heinrich Steinhake in Osnabrück tätig ist. „Es ist doch etwas anderes, wenn man unter Zeitdruck arbeitet und dabei von Menschen mit Klemmbrett in der Hand beobachtet wird.“

Die Aufgabe, die die Nachwuchskräfte vor allem aus dem 2. und 3. Lehrjahr lösen musste, war anspruchsvoll. In dem Quadrat sollten sie nach Vorgaben Pflasterklinker und Rollrasen verlegen, eine Trockenmauer errichten und zwei Bereiche mit Stauden für die „Lebensbereiche“ Sonne und Halbschatten sowie Solitärgehölze pflanzen.

Mit Schwung und einem Gummihammer sorgte beispielsweise Fatjon Gjoka von der in Wolfsburg und Braunschweig tätigen Firma Haltern & Kaufmann dafür, dass die dicken Sandsteine für die Trockenmauer im sandigen Untergrund an den richtigen, vorher eingemessenen Platz kamen, während sein Kollege Tom Noah für korrekte Einfassung mit Oberkirchener Kleinpflaster sorgte. So entstand ein Minigarten nach dem anderen, mit allem, was Kunden gerne bestellen. „Es gibt zwei Trends“, sagte Laura Kaldemeyer, „auf der einen Seite wollen die Kunden Hochglanzgärten und auf der anderen Seite Naturgärten haben.“ Der Hang zum Schottergarten habe nachgelassen, weil immer mehr Kommunen sie verbieten.

„Die Berufsaussichten für Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner sind glänzend“, sagt Jury-Mitglied Florian Lau, Ausbildungsleiter der Grewe-Gruppe aus Rotenburg/Wümme, die 620 und Mitarbeiter sowie 30 Auszubildende beschäftigt. „Wer die Ausbildung erfolgreich beendet, hat sofort einen Job. Das ist deutschlandweit der Fall.“

Der Personalbedarf ist so groß, dass die Firmen inzwischen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das ganze Jahr über beschäftigen. „Sonst sind sie weg.“

Den Firmen hilft dabei, dass viele Grundstückseigentümer inzwischen ihre Gärten nicht mehr selbst machen wollen, sondern ihn lieber von Fachfirmen betreuen lassen.

Die Jury bewertete bei den Auszubildenden nicht nur die Fachkenntnisse über Pflanzen, Baumaterialien und die Genauigkeit bei der Ausführung, sondern auch solche Faktoren wie Teamfähigkeit und Verständnis.

Zu den weiteren Aufgaben neben der Gestaltung der Mini-Gärten gehörten die Stationen Technik, Vermessung und Planung von Gärten am Computer. Die Besten qualifizieren für den Bundeswettbewerb am 14. und 15. September bei der Bundesgartenschau in Mannheim. Wer dann noch Appetit auf einen weiteren Wettbewerb hat, kann sich international mit anderen Auszubildenden messen.

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