Die Stimmen, die meinen, die Laga in Bad Gandersheim könne sich nicht mit der parallel stattfindenden nordrhein-westfälischen Landesgartenschau in Höxter messen, kontert die Geschäftsführerin: Beide Schauen stünden nicht in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzten sich, denn sie haben ganz unterschiedlichen Schwerpunkte. Dass in Höxter mit 24.000 Dauerkarten dreimal so viele wie in Bad Gandersheim verkauft worden sind, ist für Hobbie nicht verwunderlich, sei doch die westfälische Kreisstadt dreimal so groß wie die Kurstadt mit ihren 10.000 Einwohnern.
Sicher könne die Stadt am Westufer der Weser mit dem Fluss und dem benachbarten Weltkulturerbe Kloster Corvey punkten, aber Bad Gandersheim liege verkehrlich durch die Nähe zur A 7 deutlich günstiger, so Hobbie, die auch betont: „Wir können mit unserer Fläche überzeugen“. Während in der Kurstadt eine bestehende Grünanlage mit See und altem Baumbestand entwickelt wurde, ist die Schau an der Weser quasi auf der grünen Wiese entstanden. Außerdem seien in Bad Gandersheim alle Veranstaltungen des Rahmenprogramms im Eintrittspreis enthalten, während in Höxter einiges extra koste.
Die schwarze Null, die sie auch als Geschäftsführerin der Landesgartenschau in Bad Iburg 2018 erreicht hat, bleibt das Ziel von Laga-Geschäftsführerin Ursula Hobbie. Dort waren am Ende 586. 000 Besucher gezählt worden. Vorab war mit 500 .000 kalkuliert worden.
In Bad Gandersheim wird mit 460 .000 Besuchern kalkuliert, um am Ende der Schau bei plus minus null herauszukommen.
Diese angestrebte schwarze Null bedeutet, die von Stadt Bad Gandersheim und Landkreis Northeim jeweils gewährten 850. 000 Euro Defizitausgleich reichen aus, um am Ende der Laga ohne Schulden dazu stehen.
Zunächst waren von Stadt und Landkreis nur je 500. 000 Euro Defizitausgleich vorgesehen. Doch durch die Verschiebung mussten sie diesen Betrag aufstocken. Dafür gab das Land weitere drei Millionen Euro. Damit war die Verschiebung der Laga finanziell möglich gemacht worden.
Ende November 2021 war öffentlich geworden, dass die Landesgartenschau wohl nicht bis zum geplanten Eröffnungstermin, 14. April 2022, fertig wird. Hauptgründe waren Lieferengpässe und Personalprobleme von Auftragnehmern infolge der Corona-Pandemie.
„Wir hätten es nicht geschafft“, betont Hobbie auch in der Rückschau, dass es richtig war, nicht am ursprünglich geplanten Eröffnungstermin 14. April 2022 festzuhalten.
Dabei erinnert sie nur daran, dass der Laga-Parkplatz am Dehneweg erst im vergangenen August fertig geworden sei und auch die Arbeiten an dem zum Naturschwimmbad umgestalteten Freibad erst im Herbst abgeschlossen wurden.
Nach wie vor hat die Landesgartenschau GmbH nicht alle ihre Stellen besetzt. „Wir suchen weiter Unterstützung“, sagt Geschäftsführerin Hobbie. So werden unter anderem noch ein Bademeister (Fachangestellter für Bäderbetriebe), ein Projektkoordinator „Tourismus und Gruppengeschäft“, aber auch Werkstudenten und ehrenamtliche Helfer gesucht.
Und ein ganz besonderer Arbeitsplatz ist auch noch nicht vergeben: Fährleute, die Besucher mit einer Seilfähre von einem Ufer des Osterbergsees zum anderen bringen. Wer sich für diesen Job interessiert, sollte nach Hobbies Worten nicht nur kräftig sein, sondern auch die Fähigkeit haben, aktiv auf Menschen zuzugehen. (Olaf Weiss)
Die Landesgartenschau in Bad Gandersheim soll am Freitag, 14. April von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) eröffnet werden. Sie dauert bis zum 15. Oktober – und damit sechs Tage länger als sie vor der Verschiebung um ein Jahr geplant war. Der Eintritt kostet 19 Euro für Erwachsene (ermäßigt 16 Euro) für Kinder 5 Euro. Eine Karte nur für die Blumenschau gibt es für 5 Euro (ermäßigt 4 Euro), Kinder 2 Euro. Dauerkarten kosten 119 Euro (ermäßigt 99 Euro), Kinder 45 Euro. (ows)