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Bonus für eine Ausbildung

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Von: Olaf Weiss

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Streitpunkt Kita: Die Gemeinde Staufenberg tritt aus der Vereinbarung aus (Symbolbild).
Das Ausbildungsangebot „Sozialpädagogische Assistenz“ soll Menschen in Arbeit bringen und gleichzeitig den Personalmangel in den Kindertagesstätten ein wenig reduzieren (Symbolbild). © Monika Skolimowska/dpa

Nach den Sommerferien Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin in den Berufsbildenden Schulen Einbeck für berufliche Wiedereinsteiger.

Northeim – Das neue Weiterbildungsgeld soll es für Empfänger von Arbeitslosengeld oder Bürgergeld attraktiver machen, eine Weiterbildung oder Umschulung zu absolvieren, die mit einem Berufsabschluss endet. Darauf hat der Geschäftsführer des Northeimer Jobcenters, Stefan Schäfer, hingewiesen.

Ab Juli gilt diese neue Regelung, die Teil der Hartz-IV-Reform zum Bürgergeld ist. 150 Euro monatlich werden gezahlt, so lange die Ausbildung dauert. Auch Fahrtkosten und gegebenenfalls Kinderbetreuungskosten werden übernommen.

Stefan Schäfer, Geschäftsführer des Jobcenters Northeim
Stefan Schäfer, Geschäftsführer des Jobcenters in Northeim. © Rosemarie Gerhardy

„Das ist sicher ein finanzieller Anreiz“, hofft Schäfer, dass sich dadurch einige Personen zu einer Umschulung oder Ausbildung motivieren lassen. Dieses Geld könnten außerdem auch Personen bekommen, die zur sogenannten „stillen Reserve“ gehören. Dazu werden Menschen gezählt, die nicht erwerbstätig sind, aber nicht bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter als arbeitslos registriert sind.

Vor allem, aber nicht nur an Frauen richtet sich das Angebot, eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin zu absolvieren. Diese bieten Arbeitsagentur und Jobcenter in Kooperation mit den Berufsbildenden Schulen (BBS) in Einbeck an. Sie beginnt nach den Sommerferien Mitte August. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Realschulabschluss und bei Migranten Kenntnisse der deutschen Sprache auf dem Niveau B 1.

Gerade für Frauen, die nach ihrer Erziehungszeit einen beruflichen Neustart suchen und sich die Arbeit mit Kindern vorstellen können, könne diese Ausbildung, die in Niedersachsen die Vorstufe zur Erzieherausbildung ist, eine Chance sein, so der Jobcenter-Chef.

Schäfer erhofft sich durch dieses Angebot einen doppelten Effekt: Zum einen natürlich, Menschen in Arbeit zu bringen, zum anderen aber auch, die Betreuungssituation für Kinder zu verbessern. Denn nach wie vor fehle in Kindergärten und -krippen Personal. Und fehlende Betreuungsangebote für ihre Kinder seien für vielen Menschen der Hauptgrund, warum sie sich nicht um eine Arbeit bemühen können.

Die BBS in Einbeck ist im Landkreis Northeim für die Ausbildung im erzieherischen Bereich zuständig. Nach Schäfers Worten sollen diejenigen, die über Jobcenter und Arbeitsagentur diese zweijährige Ausbildung bekommen, zusammen mit denjenigen die Schulbank drücken, die diese Ausbildung unmittelbar nach dem Schulabschluss beginnen.

Wie viele Ausbildungsplätze es für Neueinsteiger und Umschüler gibt, steht nicht fest. Je nach Nachfrage werde der Unterricht in ein oder zwei Klassen stattfinden, kündigt Schäfer an.

Info-Veranstaltung zur Ausbildung in Sozialpädagogischer Assistenz

Für die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistentin gibt es zwei Info-Veranstaltungen in der BBS Einbeck mit Vertretern der Arbeitsagentur und des Jobcenters. Die erste findet am Dienstag, 9. Mai, ab 14 Uhr, die zweite am Mittwoch, 17. Mai, ab 10 Uhr statt. Wer teilnehmen möchte, den bitten die Veranstalter, sich aus organisatorischen Gründen entweder telefonisch unter 0 55 1/52 06 70 oder online unter eveeno.com/quereinstieg-erzieherin_spa anzumelden. (ows)

Auch Umschulungen im handwerklichen Bereich können auf diese Weise gefördert werden. Voraussetzung ist aber, dass sie von zertifizierten Anbietern angeboten werden (die BBS Einbeck hat sich dieser Zertifizierung unterworfen). Die Zahl der Anbieter sei aber noch gering.

Vor dem Hintergrund des Arbeitskräftebedarfs von Stiebel Eltron versucht die Arbeitsagentur beispielsweise gerade in Holzminden, einen Kurs für Hilfskräfte im Bereich Gas-/Wasser-Installation mit Teilnehmern aus der Region voll zu bekommen.

Doch wegen der weiten Anfahrt gestalte es sich schwierig, dafür Interessenten zu finden, die nicht aus der Umgebung von Holzminden kommen.

Dezentrale Angebote sind nach Schäfers Worten aber kaum möglich, da private Bildungsträger Umschulungsangebote nicht für einige wenige Teilnehmer anbieten können.

Sie benötigen eine gewisse Mindestteilnehmerzahl, um kostendeckend arbeiten zu können. Schulen, die sich wie die BBS in Einbeck, der Zertifizierung für Fortbildungen unterworfen haben, gibt es in der Region sonst nicht. (Olaf Weiss)

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