„Ohne Geldautomat ist besonders die ältere Bevölkerung vom einfachen Zugang zum Bargeld abgeschnitten“, kritisiert er. Dabei verweist er auf das schlechte Angebot öffentlicher Verkehrsmittel in Lindau, was dazu führe das ältere Einwohner die nächstgelegene KSN-Filiale im vier Kilometer entfernten Katlenburg ohne Hilfe kaum erreichen können.
Noch könne man sich in Lindau mit dem Nötigsten versorgen, betont Strüder. Doch beim Bäcker, im Dorfladen, im Hofladen, aber auch im Festzelt beim Schützenfest sei nur Barzahlung möglich. Bezahlen mit der Karte in anderen Läden ziehe immer Gebühren nach sich. „Also bleibt nur übrig, sich möglichst mit viel Bargeld an einem Geldautomaten, wo auch immer, einzudecken. Das Risiko des Überfalls ist jetzt wenigstens nicht bei der KSN“, resümiert der CDU-Ratsherr sarkastisch. Die KSN führe ihren Slogan „Nähe verbindet“ ad absurdum. Er gelte offensichtlich nicht mehr für den Umgang mit den Kunden, sondern nur noch für Zusammenkünfte des KSN-Vorstandes. „Weil man ja trotz Corona gewachsen ist, kann man ja jetzt auf das große Geschäft setzen, da sind die Kleinen nur hinderlich“, unterstellt er der KSN-Chefetage. Geldinstitute gehören nach Strüders Worten zur Daseinsvorsorge. Er fordert die Kreispolitik deshalb auf, gegen die Pläne der KSN einzuschreiten. Der aus Kreistagsmitgliedern besetzte Verwaltungsrat der KSN solle dafür sorgen, dass „Nähe verbindet“ von der KSN weiterhin mit Leben erfüllt werde.
Dabei erinnert Strüder auch daran, dass der Kampf gegen den demografischen Wandel eine der Aufgaben ist, denen sich die Parteien im Landkreis Northeim verschrieben haben. (ows)
Die Geschäftszahlen der Kreis-Sparkasse Northeim:
- Bilanzsumme im Jahr 2021: 1,78 Milliarden Euro (+13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr);
- Betriebsergebnis: 14,1 Millionen Euro (-2,8 Prozent);
- Bilanzgewinn: 1,3 Millionen Euro (konstant);
- wirtschaftliches Eigenkapital: 184 Millionen Euro (+3,3 Prozent);
- Kundeneinlagen 1,39 Milliarden Euro (+16,7 Prozent);
- Kunden: 58 000 (konstant); Mitarbeiter: 289; darunter 18 Auszubildende. (ows)