Damals gab es im alten Landkreis Northeim, der nur halb so groß war wie heute, noch über 3000 Höfe, davon aber 2100 sehr kleine mit unter fünf Hektar Größe.
Auf den Dörfern wurden zunächst 30, später dann 48 Landvolk-Ortsverbände gegründet, am 21. November 1947 erfolgte die Gründungsversammlung des Landvolk Northeim im Stadtpark Northeim.
Im Mai 1948 konnte ein Raum in der Friedrichstraße als erste Geschäftsstelle bezogen werden – mit einer eigenen Schreibmaschine, später sogar mit einem Dienstfahrrad, wie Rudolph zu berichten wusste.
Weitere Meilensteine waren unter anderem die Gründung der Landfrauen, der Landjugend, die Einrichtung einer Landwirtschaftsschule, die Gründung einer Steuerberatung sowie im Laufe der Jahre die Fusionen der Landvolk-Verbände in Einbeck, Bad Gandersheim, Uslar und zuletzt Osterode (2008) zum heutigen Landvolk Northeim-Osterode mit rund 2300 Mitgliedern.
Rudolph stellte in seinem Festvortrag die Entwicklung der europäischen und deutschen Agrarpolitik den Entwicklungen in der Region gegenüber und skizzierte, vor welchen Herausforderungen die Landwirte heute stehen –und was das konkret für die Verbandsarbeit bedeutet.
Er wagte aber auch einen Blick in die Zukunft und skizzierte den Spagat der Bauern zwischen Lebensmittelproduktion, Umwelt-, Boden-, Wasserschutz, Landschaftspflege sowie politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Schlagworte sind unter anderem Agrarpolitik, Schweinepest, Pflanzenschutzmittel, Tierwohl und Reduktion der Tierhaltung, Stromtrassen, Düngeverordnung, Freiflächensolaranlagen und Biodiversität.
Rudolph schloss seinen Vortrag mit einem Aufruf des früheren niedersächsischen Bauernpräsidenten Friedrich Rode, der vor 30 Jahren als Festredner beim Landvolk Northeim zu Gast war und schon damals den Landwirten zu mehr Selbstbewusstsein geraten hat. (phl)
Der Landvolktag wird traditionell genutzt,um erfolgreiche Absolventen der landwirtschaftlichen Aus- und Weiterbildung auszuzeichnen. Die Landwirts-Ausbildung haben absolviert: Felix auf der Brücken (Bentierode), Johanna Becker (Bodenfelde), Sammuel Bodmann (Eboldshausen), Jannik Brackmann (Immensen), Meilo Jünemann (Oldershausen), Lorenz Kuhlmann (Opperhausen), Frederik Schnelle (Gremsheim), Mike Matthias Scholz (Walkenried) und Bryan Heinemann (Uslar-Eschershausen). Die Ausbildung zur Hauswirtschafterin hat Lara Redzig (Hunnesrück) und die Einjährige Fachschule haben Emil-Enno Ebeling (Wolperode) und Henrik Traupe (Greene) absolviert, heißt es dazu weiter. (phl)