Holger Weyrauch aus Hardegsen veröffentlicht Zeitreisenkatalog

Holger Weyrauch aus Hardegsen lädt zu einer Zeitreise ein.
Hardegsen – Zeitreisen sind bei Buchautoren ein beliebtes Mittel, um spannende Geschichten zu erzählen. Das hat sich auch Holger Weyrauch aus Hardegsen gedacht, und jetzt einen Zeitreisen-Katalog veröffentlicht.
Bereits Anfang des Jahres betrat Weyrauch, der Architektur studiert hat und heute als Werbegrafiker arbeitet, mit seinem ersten Katalog „Auszüge und Essenzen“ gewissermaßen literarisches Neuland und traf damit den Geschmack von Menschen, die Spaß an skurrilem Humor und kreativen Ideen beim Erzählen von Geschichten haben (wir berichteten). Für alle, die mit diesem „möglicherweise ganz neuen Genre“ zunächst etwas fremdeln, liefert Weyrauch gleich auf der ersten Seite eine Art Gebrauchsanweisung.
„Alles muss raus!“, bringt er das Konzept für seine Kataloge auf den Punkt und schmunzelt. Denn damit meint er nicht etwa Sonderangebote, sondern spontane Ideen, die ihm beim Entwickeln von Geschichten in den Kopf kommen. Und damit die nicht dort bleiben und ihn möglicherweise ablenken, müssen sie raus aus dem Kopf – und werden kurzerhand alle mit verarbeitet.
Das neueste Ergebnis sind 72 bunte Seiten mit witzigen Zeichnungen, die den Leser mitnehmen auf eine Zeitreise der besonderen Art, bei der die Protagonisten allerdings nicht, wie man es aus bekannten Zeitreise-Geschichten kennt, einfach in die Vergangenheit oder die Zukunft reisen. Die Geschichte beginnt in Münster im Jahr 2012. Um einen geheimnisvollen Computerstick zu stehlen, bricht der Protagonist in ein Haus ein. Den Stick soll er an einen ebenfalls geheimnisvollen Kontaktmann übergeben, der wiederum im Dienst einer noch viel geheimnisvolleren Organisation steht.
Weitere Stationen der Zeitreise sind Bamberg (im Jahr 1132), St. Petersburg (1931), Glücksburg (1974), Nürnberg (2022), Kopenhagen (1998) – und zwar genau in dieser Reihenfolge, denn Weyrauch hat nämlich so seine ganz eigene Vorstellung von einer Zeitreise.
Und die macht Spaß – vorausgesetzt man kann sich als Leser auf die Katalog-Erzählform einlassen. Gelingt dies, empfindet man Weyrauchs Zeitreise als pfiffige, unterhaltsame Dehnübung für das eigene Gehirn, denn unterwegs gibt es reichlich Anspielungen auf Bekanntes, ungewöhnliche Perspektiven auf Alltägliches und vermeintlich Hintergründiges, das sich letztlich aber als Klamauk entpuppt.
Eine Frage bleibt allerdings am Ende offen: Wieso hat Weyrauch sein neues Buch „Zeitreisen 23/24“ genannt, wenn diese Jahre darin gar nicht vorkommen? Der Grund dafür erschließt sich dem Leser nicht – vermutlich, weil es (typisch Weyrauch) keinen gibt.
Bestellen kann man den Katalog „Zeitreisen 23/24“ zum Preis von 7,90 im Internet über holgerweyrauch.de. Außerdem ist er ab sofort auch bei der Buchhandlung Grimpe in Northeim erhältlich.