Straßenname bleibt erhalten – Zusatzschilder sollen über Heimatdichter informieren
Streit um Sohnreystraße in Hardegsen ist vom Tisch
Die Hardegser Sohnreystraße wird nicht umbenannt.
Hardegsen – Der Streit um eine mögliche Umbenennung der Hardegser Sohnreystraße ist beendet. Der Rat folgte in seiner jüngsten Sitzung einem Antrag der SPD/CDU-Gruppe und beschloss, an den Straßenschildern zusätzliche Tafeln mit folgendem Text anzubringen:
„Heinrich Sohnrey (1859 -1948) In Jühnde geborener Schriftsteller und konservativer Sozialreformer, erwarb sich Verdienste um die Verbesserung der Lebensverhältnisse auf dem Land und die Pflege des ländlichen Brauchtums. Seine fremdenfeindlichen und rassistischen Überzeugungen, von denen er auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht abrückte, ließen ihn jedoch zum Unterstützer des nationalsozialistischen Regimes werden. Eine Gesamtbewertung muss daher zwiespältig ausfallen.“
Bereits im Januar hatte der damalige CDU-Ratsherr Tobias Kreitz, der vor einigen Wochen zur FBL gewechselt ist, vorgeschlagen, das Wirken Sohnreys auf den Prüfstand zu stellen und angesichts der Nähe des Heimatdichters zum Nationalsozialismus die Benennung der Hardegser Sohnreystraße neu zu bewerten (wir berichteten).
Nachdem das Thema in mehreren Ausschüssen behandelt worden war, hatte die Verwaltung zunächst vorgeschlagen, dafür eine Arbeitsgruppe zu gründen, die dann die Namensgebung aller öffentlichen Straßen, Wege und Plätze im Hardegser Stadtgebiet kritisch prüfen sollte.
Mit dem aktuellen Beschluss ist dieser Vorschlag vom Tisch.