Hardegser Bauausschuss gegen geplanten Windpark im Moringer Becken

Der Hardegser Bauausschuss hat sich gegen das gemeindliche Einvernehmen für einen geplanten Windpark ausgesprochen.
Hardegsen – Der Widerstand gegen einen geplanten Windpark, bei dem auf Hardegser Stadtgebiet im Moringer Becken vier Anlagen errichtet werden sollen, wächst. Nachdem sich bereits die Ortsräte Hevensen, Gladebeck und Lutterhausen in ihrer gemeinsamen Sitzung gegen das Projekt ausgesprochen hatten (HNA-berichtete), empfahlen auch der Ortsrat Hettensen und der Bauausschuss des Hardegser Rates in einer gemeinsamen Sitzung, das gemeindliche Einvernehmen für das Vorhaben zu versagen.
Beide Gremien weisen nochmals eindringlich auf die geplante Entwicklung und Erweiterung des Gewerbegebiets Hevensen hin und betonten die Vorrangigkeit dieses Vorhabens. Weiterhin fordern die Ausschuss- beziehungsweise Ortsratsmitglieder,
- die vorliegenden Gutachten im Hinblick auf die veränderten technischen Daten moderner Windkraftanlagen zu überprüfen,
- die öffentlichen Belange, die durch den Bau des Windparks beeinträchtigt würden, dringend baurechtlich zu prüfen und
- die bestehenden Gutachten mit den Ergebnissen aus dem Raum Moringen für das gesamte Moringer Becken bei der Beurteilung des geplanten Windparks zugrunde zulegen.
Darüber hinaus befürchtet der Hardegser Bauausschuss, dass die im aktualisierten Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms des Landkreises Northeim ausgewiesenen Vorrangflächen letztlich nicht ausreichen werden, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
Nach dem aktuellen Entwurf für das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises sollen 0,82 Prozent der Landkreisfläche, also 1045 Hektar, als Vorranggebiete für Windkraft ausgewiesen werden. Klar ist aber schon jetzt, dass dieses Ziel nur vorläufig gilt und es zu Erweiterungen kommen kann. Für diesen Fall sind bereits Flächenreserven vorgesehen. Eine davon befindet sich bei Gladebeck grenzt an das Gemeindegebiet des Fleckens Bovenden.
„Wir müssen davon ausgehen, dass die bis jetzt geplanten 0,82 Prozent der Landkreisfläche zu wenig sind und auch die vorgesehenen Flächenreserven zum Tragen kommen“, sagt Ausschussmitglied Harald Block (FBL). „Das würde dann bedeuten, dass wir neben den Windrädern in Lichtenborn und dem geplanten Windpark im Moringer Becken noch weitere Windräder bei Gladebeck bekämen.“ Sollte sich das bewahrheiten, so Block, würden die Hardegser Bürger von Windrädern künftig geradezu umzingelt, und das müsse verhindert werden. (Niko Mönkemeyer)