Bürgergesundheitspark GmbH Bad Gandersheim steht vor der Gründung

Der Landkreis Northeim soll die Mehrheit der Gesellschaft halten, die künftig das Krankenhausgebäude in Bad Gandersheim verwalten und vermieten soll.
Bad Gandersheim – Die geplante Nachfolgeeinrichtung für das Bad Gandersheimer Krankenhaus nimmt allmählich Gestalt an. Der Kreistag soll in seiner Sitzung am Freitag (Beginn um 15 Uhr im Forum der BBS Einbeck) über den Gesellschaftsvertrag für die Bürgergesundheitspark Bad Gandersheim GmbH (BGP) entscheiden.
Der Landkreis soll laut des Gesellschaftsvertrages mit einer Einlage von 14 285 Euro der größte von drei Gesellschaftern werden. Die Universitätsmedizin Göttingen soll sich mit 7145 Euro Geschäftsanteil an der BGP beteiligen, die Stadt Bad Gandersheim mit 3570 Euro, sodass das Stammkapital der GmbH 25 000 Euro beträgt.
Damit verfügt der Landkreis sowohl im Aufsichtsrat der Gesellschaft als auch in der Gesellschaftsversammlung über eine Stimmenmehrheit. In der Gesellschaftsversammlung soll laut Gesellschaftsvertrag ein Euro Kapitaleinlage einer Stimme entsprechen. Im Aufsichtsrat soll der Landkreis über vier Stimmen verfügen, die UMG über zwei und die Stadt Bad Gandersheim über eine Stimme.
Die BGP GmbH soll das Gebäude des bisherigen Helios-Krankenhauses verwalten und vermieten. Der Landkreis mietet es zuvor von Helios, um dort mithilfe der BGP andere Anbieter medizinischer Dienstleistungen anzusiedeln.
Neben der UMG, die dort einen kleinen Bereich (Mini-Krankenhaus) betreiben will, sollen dort Fachärzte angesiedelt werden (HNA berichtete), beispielsweise Fachärzte für Geriatrie und Gynäkologie, ein Kinderarzt und ein Schmerzmediziner.
Darüber hinaus sieht das Konzept vor, weitere medizinische Dienstleister, beispielsweise Physiotherapeuten, für den Standort zu gewinnen. Die Akquise künftiger Nutzer neben der UMG laufe, es sei aber noch nichts spruchreif, heißt es aus der Kreisverwaltung.
Die Mini-Klinik soll für eine Entlastung für die Notaufnahmen anderer Kliniken sorgen und leichte Fälle übernehmen. Als Beispiel nannte Prof. Lorenz Trümper, Vorstand der Universitätsmedizin, bei der Vorstellung des Modellprojektes vor einigen Wochen eine 87-Jährige, deren Pflegedienst wegen eines Infekts mit Fieber den Rettungsdienst ruft. Diese Patientin müsse nur überwacht werden und benötige eine Flüssigkeitsversorgung und möglicherweise eine Antibiotika-Behandlung. Nach wenigen Tagen könne sie wieder nach Hause und von ihrem Hausarzt weiter behandelt werden.
Der Klinikkonzern Helios will sein Krankenhaus in Bad Gandersheim Ende September schließen. Noch ist allerdings nicht 100-prozentig gesichert, ob der Klinik-Betrieb nahtlos fortgeführt werden kann. Das Engagement der Universitätsmedizin in Bad Gandersheim findet im Rahmen eines fünfjährigen Modellprojektes „Statamed“ des Bundes statt, an dem neben Bad Gandersheim drei Klinikstandorte in Niedersachsen sowie weitere drei in Nordrhein-Westfalen und Hamburg teilnehmen. Der Start ist laut UMG abhängig davon, wie schnell das Fördergeld dafür fließt. Jedoch hat Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (SPD) für den Fall, dass das Geld aus Berlin nicht rechtzeitig kommt, eine Übergangslösung angekündigt. (Olaf Weiss)