KSN-Neujahrsempfang: Mit vorsichtigem Optimismus ins Jahr 2023

Zwei Jahre lang ließ die Coronapandemie den Neujahrsempfang der Kreis-Sparkasse Northeim nicht zu. In diesem Jahr konnte die Vorstandsvorsitzende Ute Assmann wieder 400 Gäste begrüßen.
Northeim – Mit einem vorsichtig optimistischen Blick auf das gerade begonnene Jahr 2023 hat die Vorstandsvorsitzende der Kreis-Sparkasse Northeim (KSN), Ute Assmann, die 400 Gäste des KSN-Neujahrsempfangs in der Kundenhalle der Northeimer Hauptstelle begrüßt. „Vieles spricht dafür, dass mit dem Sommer 2023 die wirtschaftliche Prosperität wiederkommt und die deutsche Wirtschaft langsam wieder auf einen Wachstumspfad gelangt“, sagte sie am Freitagabend. Im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Pandemie-Jahren falle die Rezession moderat aus und sei nur von kurzer Dauer.
Finanzwirtschaft
Der Umbau der Volkswirtschaft und der ganzen Gesellschaft mit den Zielen Nachhaltigkeit und Klimaschutz zählt nach Assmanns Worten zu den großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Nach dem Willen der Politik komme der Finanzwirtschaft dabei eine tragende Rolle zu. Sie soll die dafür notwendigen Investitionen unterstützen. Doch nun werden die Eigenkapitalanforderungen für Sparkassen und Banken massiv erschwert, anstatt sie notwendigerweise zu erleichtern, kritisierte die KSN-Chefin. Die geplanten zusätzlichen Kapitalanforderungen verengten den Kreditspielraum erheblich.

„Die Zinsen sind zurück und sie werden bleiben“, prognostizierte Assmann. Sie erwartet, dass die extremen Inflationsraten aus dem vergangenen Jahr langsam zurückgehen, doch in den kommenden Jahren tendenziell weiter über den Notenbankzielen von rund zwei Prozent liegen.
Geschäftszahlen
Assmann blickte zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr. Zwar sei die Bilanzsumme aufgrund von Sondereffekten auf 1,7 Milliarden Euro (2021: 1,8 Milliarden Euro) gesunken, doch im Kundengeschäft habe man die selbst gesteckten Ziele übertroffen.
So sei das Firmenkundenkreditgeschäft um 5 Prozent gewachsen und die privaten Wohnungsbaufinanzierungen haben um rund 9 Prozent zugenommen. Insgesamt sind nach Angaben der Vorstandsvorsitzenden im vergangenen Jahr neue Kreditvereinbarungen mit einem Volumen von mehr als 410 Millionen Euro abgeschlossen worden.
Allerdings ist nach ihren Worten auch bei der KSN in den vergangenen Wochen das Neugeschäft im Bereich der privaten Immobilienfinanzierung zurückgegangen. Der Grund sei die „unheilvolle Mischung aus massiven Preissteigerungen in der Bauwirtschaft sowie gestiegenen Kreditzinsen“.
Nachhaltigkeit
Die KSN soll bis zum Jahr 2035 klimaneutral sein. Erste Schritte dafür seien bereits erfolgt, so Assmann. An zwei Standorten werde mit Geothermie (Erdwärme) geheizt und die KSN setze flächendeckend Ökostrom, und, wo es möglich sei, grünes Gas ein. Spätestens im ersten Quartal 2024 stehe die energetische Sanierung und Umgestaltung der KSN-Hauptstelle an. Ein nachhaltiges Energie- und Heizkonzept stehe dabei im Mittelpunkt.

Geschäftsstellen
„Da die Mehrheit unserer Kunden im Schnitt nur noch einmal im Jahr zur Beratung in die Filiale kommt, sind einige Standorte verzichtbar. Dem haben wir im vergangenen Jahr Rechnung getragen.“ Mit diesen Worten rechtfertigte Assmann die Schließung der Filialen in Lindau, Sudheim, Höckelheim, Kalefeld und Volpriehausen.
Dabei verwies sie darauf, dass die digitalen Angebote der KSN eine breite Akzeptanz finden, insbesondere bei jüngeren Kunden.
Förderportal
Der Start des Förderportals „Nähe verbindet (naeheverbindet.de), das die KSN im vergangenen November eingerichtet hat, sei vielversprechend, urteilte Assmann. Bisher haben sich dort bereits 170 Vereine und Initiativen registriert. 50 Projekte seien online.

„Unser erster Spenden-Verdopplungs-Tag am 1. Dezember war ein voller Erfolg. Bereits kurz nach 14 Uhr war der Spendentopf der KSN in Höhe von 5000 Euro restlos aufgebraucht“, berichtete sie. Insgesamt seien an diesem Vormittag über 12 000 Euro an Spenden eingesammelt worden. (Olaf Weiss)