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Affengruppe aus Moringen lebt jetzt an der Müritz

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Von: Niko Mönkemeyer

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Zwei Kapuzineraffen bei Schnee in einem Gehege
Bilder wie dieses wird es aus Moringen künftig nicht mehr geben, denn die Affenbande von Jachim und Almut Heise lebt jetzt in einem Tierpark an der Müritz. © Niko Mönkemeyer

Almut und Joachim Heise aus Moringen haben ihre Affen abgegeben.

Moringen – Kapuzineraffe Kito und seine neun Artgenossen hatten es am Dienstagmorgen schon geahnt, dass dieser Tag nicht so laufen würde wie gewöhnlich, denn die Türen zu ihrem Außengehege blieben nach dem Frühstück geschlossen, sodass sie nicht nach draußen konnten wie sonst.

„Die Affen merken sofort, wenn was im Busche ist“, sagt Joachim Heise. Und an diesem Morgen ist reichlich was im Busche, denn Heise und seine Frau geben aus Altersgründen nach 50 Jahren die Haltung und Zucht von Kapuzineraffen auf (wir berichteten), und an diesem Morgen soll der Umzug ihrer Tiere stattfinden.

Almut und Joacheim Heise stehen an einem Gehege und füttern einen Affen
Almut und Joachim Heise haben 50 Jahre lang in ihrem Garten südamerikanische Haubenkapuziner gehalten und gezüchtet. © Mönkemeyer, Niko

Beide sind froh, dass sie mit Dirk und Anett Longino Freunde gefunden haben, die hinsichtlich der Begeisterung für die Haltung von Tieren nicht nur Gleichgesinnte sind, sondern die in der Nähe von Waren in Mecklenburg-Vorpommern den Tiererlebnispark Müritz betreiben und ihre Affen übernehmen können.

Als an diesem Morgen der „Umzugswagen“ vorfährt, steigt bei Joachim und Almut Heise die Nervosität, denn das Einfangen von Kapuzineraffen ist nicht ganz einfach – nicht nur, weil diese ziemlich flink sind, sondern weil sie auch ziemlich große Eckzähne haben.

Doch für Dirk Longino und seine beiden Mitarbeiter David Fuhlbrügge und Yannik Märker ist es nicht das erste Mal, dass sie Tiere einfangen und verladen. Ohne große Probleme und ohne Hektik schaffen sie es, einen Affen nach dem anderen mit dem Kescher einzufangen.

Bevor die Tiere dann einzeln in Transportboxen gesetzt werden, erhalten sie eine Wurmkur, ein Mittel gegen Milben und einen kurzen Check, bei dem noch einmal das Geschlecht überprüft wird. Dabei stellt sich heraus, dass Kapuziner Pedro eigentlich eine Petra ist. Außerdem erhalten alle Tiere noch einen Personalausweis – in Form eines Chips, den sie unter die Haut gepflanzt bekommen.

Der Zufall will es, dass Kito als letzter gefangen wird. Sich von ihm zu verabschieden, fällt Almut und Joachim Heise besonders schwer, denn als er 2012 in Moringen das Licht der Welt erblickte, wurde er von seiner Mutter nicht angenommen, sodass die beiden einspringen mussten und ihn in ihrer Wohnung aufgepäppelt haben (wir berichteten).

Aber seine Zieheltern wissen, dass er es an der Müritz guthaben wird, denn für die zehnköpfige Moringer Affenbande, die bis Dienstag die größte privat gehaltene Kapuzinergruppe in ganz Deutschland war, wurde dort extra ein neues Gehege gebaut, das doppelt so groß ist wie ihr bisheriges.

In dem jetzt leer stehenden Gehege werden künftig Hühner zu Hause sein, verrät Joachim Heise. Allerdings nicht in Moringen, sondern im Raum Northeim. „Nach dem jüngsten Bericht in der HNA vor ein paar Wochen hat sich ein Züchter bei mir gemeldet, dem Füchse immer wieder Tiere wegfangen. Der kann das Gehege darum gut gebrauchen.“ (Niko Mönkemeyer)

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