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10 000 Besucher bei der 18. Auflage – 29 Töpfereien und buntes Programm

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Von: Hans-Peter Niesen

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Gut gelaunt präsentierte Volker List (rechts) von der Bunzlauer Handtöpferei Greulich in Fredelsloh einem Kunden sein vielfältiges Angebot.
Gut gelaunt präsentierte Volker List (rechts) von der Bunzlauer Handtöpferei Greulich in Fredelsloh einem Kunden sein vielfältiges Angebot. © Hans-Peter Niesen

Rund 10 000 Besucher sind am Wochenende laut Lutz Könecke vom veranstaltenden Bürgerverein „Unsere Umwelt Mörliehausen“ zur 18. Auflage des Töpfermarktes in Großenrode gepilgert.

Großenrode – Schon am Mittag des ersten Tages waren die Parkplätze rund um die Moringer Ortschaft bestens gefüllt und auf der Grünfläche an der Großenroder Straße/Ecke Mörliehäuser Straße wuchs die Zahl der Fahrräder minütlich an.

Das Wetter spielte den Veranstaltern nach vier Jahren Pause allerdings auch in die Hände, die Sonne lachte immer wieder zwischen den Wolken hervor.

Insgesamt hatten sich 29 Töpfereien mit einem Angebot angemeldet. Die Töpfer und Keramiker kamen aus dem südniedersächsischen Umland, aus den benachbarten Bundesländern und aus dem Ausland. Die meisten waren höchst zufrieden. „Es läuft“, freute sich beispielsweise Volker List, Chef der Bunzlauer Handtöpferei Greulich aus Fredelsloh.

Ihre Waren reichten vom einfachen Keramikbecher, über bestes Kunsthandwerk – mal eindringlich bunt, mal bescheiden schlicht bis zum Salzstreuer nach antikem Vorbild. Je nachdem wie der Nutzer ihn hält, kann er damit sehr präzise die Salzmenge beispielsweise für das Frühstücksei steuern. „Das ist ein Geschenk für meinen Mann zum Vatertag“, sagte eine Besucherin über ihre Entdeckung. Kurioses wie Vorratsgefäße mit Kussmündern gab es natürlich auch.

Nicht nur ein Kussmund aus Keramik: Der Moringer Reiner Drews ließ sich animieren, seiner Ehefrau Karin einen Kuss auf die Wange zu geben.
Nicht nur ein Kussmund aus Keramik: Der Moringer Reiner Drews ließ sich animieren, seiner Ehefrau Karin einen Kuss auf die Wange zu geben. © Niesen, Hans-Peter

Wer wegen Essen und Trinken das Gelände besuchte, kam ebenfalls auf seine Kosten. Claus Dieter Herden aus Bad Harzburg beispielsweise probierte das nach historischem Vorbild gebraute Einkorn-Emmer-Bier der Privatbrauerei Bodenstein. Sein Kommentar nach einem Schluck aus dem Glas: „Perfekt. Richtig süffig.“

Wer wollte, konnte mit dem Archäologen Dr. Jean-Loup Ringot einen Ausflug in die Steinzeit unternehmen. Kinder und interessierte Erwachsene schauten ihm beim Handwerken mit einfachen Materialien wie Knochen und Leder zu und ließen sich zum Mitmachen einladen. Selbst mit anfassen war auch beim Bau von Nisthilfen für Wildbienen sowie dem Bemalen und Ritzen von Tellern und Tassen aus Ton gefragt. Grips dagegen war beim Lösen des Quiz mit historischen Gegenständen und dem „Übersetzen“ plattdeutscher Wörter erforderlich. Kennen Sie noch das Wort „varhohnepiepeln“? Es sei verraten: Es heißt, jemanden mit der Hilfe von Ironie und Spott lächerlich machen.

Premiere: Zum ersten Mal war die Northeimer Keramikerin Thekla Bohnenkamp, die auch als Hobby-Imkerin tätig ist, auf dem Töpfermarkt.
Premiere: Zum ersten Mal war die Northeimer Keramikerin Thekla Bohnenkamp, die auch als Hobby-Imkerin tätig ist, auf dem Töpfermarkt. © Niesen, Hans-Peter

Wer davon genug hatte, konnte sich beim Zuschauen der Auftritte des Moringer KGS-Schulzirkus Piccolino etwas entspannen, sich an einer der Stände für Essen und Trinken stärken oder sich um über Umwelt-, Naturschutz-, Sozial- und Kulturprojekte wie etwa der Renovierung des historischen Moringer Ratskellers informieren. Oder einfach nur den Trubel genießen und dabei das gute Gefühl haben, dass der Verein „Unsere Umwelt Mörliehausen“ aus dem Eintrittsgeld für den Töpfermarkt wieder Naturschutzmaßnahmen wie die Neuanlage von Ackerrainhecken rund um das Dorf finanziert. Ihre Länge ist inzwischen auf rund drei Kilometer angewachsen.

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