Bombenbasteln geht schief: Explosion und drei Verletzte

Nach einer Explosion in einem Haus in Northeim ermittelt die Staatsanwaltschaft. Vermutlich wollten die drei Männer, die dabei verletzt wurden, einen Sprengsatz bauen.
Northeim – Nach einer Explosion in einem Mehrfamilienhaus in der Northeimer Stegerwaldstraße ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und Verstoßes gegen das Waffengesetz. Die Explosion, die sich nach den Worten des Göttinger Oberstaatsanwaltes Andreas Buick am Montag gegen 17.15 Uhr ereignet hat, ist offensichtlich von drei Männern im Alter von 42 und 56 Jahren ausgelöst worden – vermutlich beim Bauen eines Sprengsatzes.
Sie erlitten dabei schwere Verletzungen. Einer von ihnen habe das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen, berichtet Buick. Die Drei seien zwar polizeibekannt, aber nicht vorbestraft.

Explosion in Northeim: Ermittler finden selbst gebastelte Sprengsätze
Bei der Durchsuchung der durch die Explosion völlig verwüsten Wohnung, die einer der beiden 42-Jährigen gemietet hat, und des dazugehörigen Kellerraums wurde auch ein Sprengstoffsuchhund eingesetzt. Die Ermittler fanden nach den Worten Buicks eine Holzkiste voll mit Schwarzpulver, Metallrohre und einige selbst gebastelte Sprengsätze.
Außerdem entdeckten sie einige sogenannten Polenböller und eine weitere Holzkiste voll mit sogenannten Schießkugelschreibern. Diese Schusswaffen unterliegen nach Buicks Worten dem Waffengesetz. Die genaue Menge der Schießkugelschreiber, aber auch des Schwarzpulvers konnte Buick nicht benennen. Alle Funde wurden von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Haus nach Explosion in Northeim evakuiert: Motiv fürs Bombenbauen unklar
Da die Ermittler noch nicht mit den drei Männern sprechen konnten, liegt auch das Motiv für das Basteln von Sprengsätzen noch im Dunkeln. Auch die Höhe des Schadens steht noch nicht fest.
Das Haus, indem sich die Explosion ereignet hat, sowie die beiden benachbarten Mehrfamilienhäuser waren evakuiert worden. Die Bewohner der meisten der nach Polizeiangaben rund 30 Wohnungen konnten Dienstagmittag wieder in ihre Wohnungen zurück. Wann die übrigen Wohnungen wieder freigegeben werden, stehe noch nicht fest. Die polizeilichen Ermittlungen dauerten an.

Wie die Kreisfeuerwehr mitteilte, waren bei dem Einsatz zunächst fünf Rettungswagen, drei Notärzte und die Feuerwehr im Einsatz. Später wurden auch noch die Umweltfeuerwehr und das Technische Hilfswerk mit dem Baufachberater an die Unglücksstelle beordert. (Olaf Weiss)
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