Fast alle Tiere im Northeimer Tierheim sind vermittelt
Menschen sind wegen Corona auf Hund und Katze gekommen
So leer wie zurzeit ist das Northeimer Tierheim selten. Denn viele Menschen haben sich in der Lockdown-Zeit ein Tier zugelegt.
Northeim – Noch im Sommer gab es allein 60 Katzenkinder zur Vermittlung, inzwischen befinden sich insgesamt nur noch neun Katzen im Tierheim. Ähnlich sieht es bei den Hunden aus. Auch hier stehen nur noch zehn Tiere zur Vermittlung. Die meisten davon sind nur an erfahrenen Hundehalter abzugeben, berichtet die 2. Vorsitzende des Northeimer Tierschutzvereins Carina Spörndli.
Die Nachfrage nach Tieren sei aufgrund von Corona deutlich gestiegen, so Spörndli. Verstärkt hätten Menschen vor Weihnachten nach Hundewelpen gefragt. Doch Tiere als Weihnachtsgeschenk vermittelt das Tierheim prinzipiell nicht. Zudem hätte man auch keine Hundewelpen im Tierheim gehabt.
Erfreulicherweise sei es aber sogar gelungen, für drei schwierige Hunde ein neues Zuhause zu finden. „Das ist wie ein Sechser im Lotto“, freut sich Spörndli.
Beratung steht vor der Tiervermittlung
Vor einer Vermittlung muss aufgrund von Corona ein Termin im Tierheim abgestimmt werden. Welche Tiere abgegeben werden können, ist mit Beschreibung ihrer Eigenschaften bereits der Homepage tierheim-northeim.de zu entnehmen. Zunächst gibt es ein intensives Beratungsgespräch, in dem deutlich gemacht wird, was auf den künftigen Halter zukommt und auch geklärt wird, ob die Voraussetzungen für eine Vermittlung gegeben sind. In einem Gespräch wird außerdem geklärt, wer sich um das Tier kümmert, wenn das Homeoffice vorbei ist und welche Kosten auf den Tierhalter zukommen.
Sehr gute Erfahrungen habe man mit dem „Probewohnen“ gemacht. Angehende Halter können zunächst für zwei Wochen testen, ob das Tier zu ihnen passt oder nicht.
Bislang, so Spörndli, habe man kaum Rückläufer gehabt. Sie hofft, dass das Tierheim nicht wieder voll wird, wenn die Menschen dann irgendwann wieder in Urlaub fahren können und dann vielleicht das Tier aussetzen.
Neue Katzenschwemme wird erwartet
Sorge bereitet ihr der Blick in den Frühling, da wieder mit einer Katzenschwemme zu rechnen sei. Trotz aller Kastrationsaktionen seien in den vergangenen Jahren immer mehr Katzenbabys im Tierheim gelandet. Deshalb bittet sie schon jetzt um Spenden, auf die das Tierheim angewiesen ist. Insbesondere Katzenaufzuchtmilch und Kittenfutter seien dann wieder gefragt. Spenden werden in den Spendenboxen in den Supermärkten, aber auch im Tierheim täglich von 14 bis 16 Uhr entgegengenommen. Das gehe auch ohne Termin. Über Geldspenden für Tierarztkosten und Ähnliches freut sich das Northeimer Tierheim ebenfalls.
Aktuell dürfen coronabedingt keine ehrenamtlichen Helfer ins Tierheim. Spörndli hofft, dass die Ehrenamtlichen Geduld haben und nach dem Lockdown wieder ihre Hilfe anbieten. (Rosemarie Gerhardy)