Maler-Gewerkschaft verweist auf das niedrige Lohnniveau der Branche
Gewerkschaft Bau will mehr Geld für Maler
Göttingen/Northeim. Für Maler und Lackierer in Südniedersachsen fordert die Industriegewerkschaft Bau eine kräftige Lohnerhöhung. Sie sind im Vergleich zu Bauarbeitern deutlich schlechter gestellt. Das soll sich ändern.
Die Maler-Gewerkschaft verweist dabei auf das niedrige Lohnniveau der Branche: „Auf dem Bau gehören die Maler zum Lohn-Schlusslicht. Sie verdienen in der Stunde knapp 2,90 Euro weniger als etwa ein Maurer“, sagt die Gewerkschaft. Ein Maler- und Lackierergeselle kommt auf einen Brutto-Stundenlohn von 14,73 Euro, macht einen Monatsverdienst von knapp 2490 Euro. Der Maurer-Kollege, der auf der gleichen Baustelle gearbeitet hat, bekommt auf einen Brutto-Stundenlohn von 17,62 mit Baustellen-Zuschlag, ein Monatsverdienst von knapp 2980 Euro – also fast 500 Euro brutto mehr im Monat, rechnet die Gewerkschaft vor. ´
„Dabei sind beide qualifizierte Facharbeiter. Und beide machen einen harten Job“, sagt Friedrich Falk. Der Bezirksvorsitzende der Industriegewerkschaft Bau Niedersachsen-Süd wirft den Arbeitgebern vor, ausgebildete Maler „als Billigheimer auf den Bau zu schicken“. Gleichzeitig schalteten sie bei den laufenden Tarifverhandlungen auf stur: „Erst lassen die Arbeitgeber die Verhandlungen platzen. Jetzt haben sie ein neues Treffen im Dezember kurzerhand abgesagt“, sagt Falk.
Die Arbeitgeberseite versuche offensichtlich, auf Zeit zu spielen. Grund sind laut Gewerkschaft „hausgemachte Streitigkeiten im Arbeitgeberlager“. Viele Malerchefs hätten noch nicht verstanden, dass es bereits „Spitz auf Knopf“ um das Maler- und Lackiererhandwerk stehe. „Der Fachkräftemangel auf dem Bau hat bei den Malern längst die Dimension eines Fachkräftelochs erreicht“, sagt Bezirksvorsitzender Falk. (bsc)