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Kein Seldewasser für Northeims Wallteiche

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Von: Axel Gödecke

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Für die Teiche am Tourlaviller Wall in Northeim soll es nun doch kein Frischwasser aus der Seldequelle am Gesundbrunnen geben. Der Grund: Laut Stadt würde die Maßnahme keine Verbesserung bringen.
Für die Teiche am Tourlaviller Wall in Northeim soll es nun doch kein Frischwasser aus der Seldequelle am Gesundbrunnen geben. Der Grund: Laut Stadt würde die Maßnahme keine Verbesserung bringen. © Axel Gödecke

Die Stadt Northeim stoppt Projekt der Einleitung von Frischwasser aus der Seldequelle, da die Maßnahme keine Verbesserung der Wasserqualität bringen würde.

Northeim – Der vor eineinhalb Jahren vorgestellte Plan, Wasser aus der Seldequelle in die Teiche am Northeimer Wall einzuleiten, um dort die Wasserqualität zu verbessern, war von vielen Northeimern positiv aufgenommen worden. Auch der Bund hatte schon grünes Licht für eine Förderung aus dem Topf „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ gegeben. Doch aus der Maßnahme wird nun nichts.

Grund für den Rückzug aus dem Förderprogramm, das der Stadt 315 000 Euro Zuschuss für die Realisierung des 420 000 Euro teuren Projekts „Frischwassereinspeisung Teiche Wallanlagen“ eingebracht hätte, ist laut Stadtverwaltung, dass die Maßnahme zu keiner nennenswerten Verbesserung der Wasserqualität führen würde. Laut Tiefbauamtsleiter Thomas Hunold, der das Projekt in Zusammenarbeit mit einer auch mit Bürgern besetzten Lenkungsgruppe betreute, ist eine von der Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie eines Ingenieurbüros aus Göttingen zu genau diesem Ergebnis gekommen.

Thomas Hunold Tiefbauamtsleiter
Thomas Hunold Tiefbauamtsleiter © Privat

Weder der pH-Wert noch die Wassertemperatur würden durch die Einleitung von Wasser aus der zwei Kilometer entfernten Seldequelle am Gesundbrunnen verbessert werden, so die Experten. Zudem sei nicht auszuschließen, dass die Seldequelle aufgrund des Klimawandels irgendwann austrocknet. Deswegen lohne der hohe Aufwand der Leitungsverlegung mit Pumpstation nicht. Auch die Einleitung von Niederschlagswasser zum Beispiel von Dachflächen in der Nähe sei nicht geeignet, da es aufwendig gefiltert werden müsste.

Geprüft und verworfen worden seien auch die Einleitung von Rhumewasser sowie die Bohrung eines zweiten Tiefenbrunnens am Teichgelände. Die Genehmigung solcher Maßnahmen würde laut Stadt Jahre dauern, zudem sei ein Erfolg nicht sicher. Deswegen schlage die Verwaltung dem Stadtrat für die April-Sitzung vor, dass sich die Stadt aus dem Förderprogramm zurückzieht.

Es sollen aber laut Hunold andere Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität ergriffen werden, darunter die Teichentschlammung.

Das soll stattdessen passieren

Die Stadt plant zur Verbesserung der Wasserqualität in den Wallteichen, die vorhandene Tiefenpumpe, die Grundwasser auf den Wall pumpt, von wo aus es in einer kleinen Kaskade in den Teich läuft, im Sommer nicht nur tagsüber, sondern über 24 Stunden laufen zu lassen. Statt 33 Kubikmeter sollen so 70 Kubikmeter am Tag gefördert werden, was wasserrechtlich erlaubt sei. Eine 250 000 Euro (Stand: April 2022) teure Entschlammung sei für 2025 vorgesehen. (Axel Gödecke)

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